So habe ich es gehört:
Einst weilte der Erhabene im Pavarika-Mangohain bei Nalanda. Damals wohnte der Niganther (Jinist) Nataputta mit einer großen Jinistengemeinde in Nalanda. Einer ihrer Mönche namens Dighatapassi[1] ging in Nalanda Speise sammeln, und nachdem er gespeist hatte, begab er sich in den Mangohain zum Erhabenen, begrüßte ihn höflich und blieb stehen. Der Erhabene forderte ihn auf sich zu setzen. Darauf setzte er sich, und der Erhabene sprach zu ihm: «Wie viele Arten, Böses zu tun, gibt es nach der Lehre Nataputtas?» - «Bruder Gotama», erwiderte Dighatapassi, «in der Lehre Nataputtas redet man nicht von Taten, sondern von Streichen.» - «Also, Tapassi, auf wie viele Arten begeht man nach der Lehre Nataputtas böse Streiche?» - «Auf drei Arten: in Werken, in Worten und in Gedanken.» - «Sind Werke, Worte und Gedanken Verschiedenes?» - «Ja, Bruder Gotama!» - «Welche bösen Streiche sind nach der Lehre Nataputtas am meisten zu tadeln, die in Werken oder die in Worten oder die in Gedanken?» - «Am meisten zu tadeln sind nach der Lehre Nataputtas böse Streiche in Werken, nicht so sehr die in Worten, nicht so sehr die in Gedanken.»
Nun fragte der Erhabene noch dreimal, ob Tapassi wirklich sage: <in Werken>, und dreimal bestätigte Tapassi, er sage wirklich: <in Werken>. So legte der Erhabene den Jinisten Dighatapassi auf diesen Gesprächsgegenstand fest. Darauf fragte Tapassi den Erhabenen: «Auf wie viele Arten begeht man nach der Lehre des Bruders Gotama böse Streiche?» - «Tapassi, in der Lehre des Vollendeten redet man nicht von Streichen, sondern von Taten.» - «Also, Bruder Gotama, wie viele Arten, Böses zu tun, gibt es nach deiner Lehre?» - «Drei Arten: in Werken, in Worten und in Gedanken.» - «Sind Werke, Worte und Gedanken Verschiedenes?» - «Ja, Tapassi!» - «Welche bösen Taten sind nach deiner Lehre am meisten zu tadeln, die in Werken, die in Worten oder die in Gedanken?» - «Am meisten zu tadeln sind nach meiner Lehre böse Taten in Gedanken, nicht so sehr die in Werken, nicht so sehr die in Worten.»
Nun fragte Tapassi den Erhabenen noch dreimal, ob er wirklich sage: <in Gedanken> und dreimal bestätigte der Erhabene, er sage wirklich: <in Gedanken>. So legte Dighatapassi den Erhabenen auf diesen Gesprächsgegenstand fest. Dann stand er auf und ging zu Nataputta.
Nataputta saß gerade in einer großen Versammlung unwissender Laien, in welcher Upali den Vorsitz führte. Er sah Dighatapassi von weitem kommen und fragte ihn, woher er so spät am Tage komme. Tapassi erwiderte, er komme vom Samana Gotama. Weiter fragte Nataputta, ob Tapassi mit Gotama gesprochen habe und worüber. Darauf berichtete ihm Tapassi ausführlich über das ganze Gespräch, und Nataputta lobte ihn; er habe seine Lehre richtig dargelegt; wie wenig bedeute doch ein leichter Streich in Gedanken im Vergleich mit einem schweren Streich in Werken; ein böser Streich in Werken sei viel mehr zu tadeln als ein böser Streich in Worten oder in Gedanken. Nun wiederholte der Hausherr Upali die Worte Nataputtas und fügte hinzu: «Wohlan! Jetzt gehe ich und werde den Samana Gotama über diesen Gesprächsgegenstand zur Rede stellen. Wenn er mir so entgegentritt, wie er dem Herrn Tapassi entgegentrat, dann werde ich ihn mit meiner Rede packen und herumziehen, wie ein starker Mann einen langhaarigen Ziegenbock an den Haaren packt und herumzieht, oder wie ein starker Branntweinbrenner ein Filtriergeflecht tief in das Wasser taucht, am Rande festhält und herum schwenkt, oder wie ein sechzigjähriger Elefant in einem Lotusteich zu seinem Vergnügen ein sogenanntes Spritzbad macht, so will ich dem Samana Gotama gewissermaßen zum Vergnügen ein Spritzbad machen.» - «Gehe, Hausherr!» erwiderte Nataputta, «und stelle den Samana Gotama wegen des Gesprächsgegenstandes zur Rede! Entweder ich könnte es tun oder Dighatapassi oder du.» Dighatapassi aber erhob Einspruch: «Mir gefällt es nicht, daß Upali den Samana Gotama zur Rede stellt, denn Gotama ist scheinheilig, er versteht, Andersdenkende durch seine Scheinheiligkeit zu verführen.» - «Das ist unmöglich», sagte Nataputta, «es wird dem Samana Gotama nicht gelingen, den Hausherrn Upali für sich als Anhänger zu gewinnen; eher ist es möglich, daß Upali den Samana Gotama für sich als Anhänger gewinnt. Gehe nur, Hausherr, und stelle den Samana Gotama zur Rede!» Noch zweimal warnte Dighatapassi, aber Nataputta blieb bei seiner Meinung, daß Upali den Samana Gotama zur Rede stellen sollte. Upali stimmte zu, stand auf, grüßte ihn ehrfürchtig, ging rechts um Nataputta herum und begab sich in den Mangohain zum Erhabenen, begrüßte ihn und setzte sich zu ihm. Dann fragte er den Erhabenen, ob Dighatapassi, bei ihm gewesen sei und worüber sie geredet hätten. Der Erhabene sagte es ihm. Dann sprach Upali: «Gut und richtig hat Tapassi als wohlunterrichteter Jünger und Kenner der Lehre seines Meisters erklärt, wie wenig ein leichter Streich in Gedanken bedeute im Vergleich mit einem schweren Streich in Werken und daß ein böser Streich in Werken viel mehr zu tadeln sei als ein Streich in Worten oder in Gedanken.» - «Wenn du, Hausherr», erwiderte der Erhabene, «dich an die Wahrheit halten willst, dann bin ich zu einem Gespräch bereit.» - «Ich will mich an die Wahrheit halten, Herr, ein Gespräch mag stattfinden.»
«Was meinst du, Hausherr wenn ein Jinistenmönch nach seiner Ordensregel kein kaltes Wasser trinken darf, sondern nur heißes, und wenn er schwer krank ist und stirbt, weil er kein kaltes Wasser bekommt, wo würde dieser nach der Lehre Nataputtas wiedergeboren werden?» - «Bei den Göttern, die <Gedankenwesen> heißen, und zwar deshalb, weil er infolge seiner Gedankenbindung gestorben ist.» - «Hausherr, Hausherr! Überlege gut, was du sagst! Das vorige und dieses hier stimmen nicht zusammen. Du hast doch gesagt, du wolltest dich an die Wahrheit halten.» - «Mag der Erhabene sagen, was er will, ein böser Streich in Werken ist doch viel mehr zu tadeln als ein Streich in Worten oder in Gedanken.» - «Was meinst du, Hausherr: wenn ein Jinistenmönch, der streng nach seiner vierfachen Enthaltsamkeitsregel lebt, auf alles Wasser verzichtet, alles Wasser meidet, aber beim Hin- und Hergehen viele kleine Lebewesen tottritt, welche Vergeltung trifft ihn dafür nach der Lehre Nataputtas?» - «Was ohne Absicht getan wird, das ist nach der Lehre Nataputtas kein schweres Vergehen.» - «Wenn er es aber mit Absicht tut, Hausherr?» - «Dann ist es ein schweres Vergehen.» - «Und was bedeutet <Absicht> nach der Lehre Nataputtas?» - «<Absicht, ist ein Streich in Gedanken.» - «Hausherr, Hausherr! Überlege gut, was du sagst! Das vorige und dieses hier stimmen nicht zusammen. Du hast doch gesagt, du wolltest dich an die Wahrheit halten.» - «Mag der Erhabene sagen, was er will, ein böser Streich in Werken ist doch viel mehr zu tadeln als ein Streich in Worten oder in Gedanken.» - «Was meinst du, Hausherr: ist diese Stadt Nalanda nicht reich und blühend, volkreich und dicht bewohnt?» - «Ja, Herr!» - «Wenn nun ein Mann mit gezogenem Schwert käme und sagte, er wolle die lebenden Wesen in Nalanda in einem Augenblick zu einer Fleischmasse zusammenhauen, würde der das tun können?» - «Selbst fünfzig Männer würden dazu nicht imstande sein, wieviel weniger ein einzelner Mann!» - «Wenn aber ein Samana oder ein Brahmane, der zaubermächtig ist und seine Gedanken meistert, kommt und sagt, er wolle Nalanda durch einen einzigen Zorngedanken in Asche verwandeln, würde der das tun können?» - «Bis zu fünfzig Nalandas könnte ein zaubermächtiger Samana oder Brahmane, der seine Gedanken meistert, in Asche verwandeln, wieviel mehr nur das eine Nalanda!» - «Hausherr, Hausherr! Überlege gut, was du sagst! Das vorige und dieses hier stimmen nicht zusammen. Du hast doch gesagt, du wolltest dich an die Wahrheit halten.» - «Mag der Erhabene sagen, was er will, ein böser Streich in Werken ist doch viel mehr zu tadeln als ein Streich in Worten oder in Gedanken.» - «Was meinst du, Hausherr: hast du gehört, daß weite Strecken in Dāndaka, in Kalinga, in Mejjha und in Matanga zur Wüste geworden sind?» - «Ja, Herr!» - «Und weißt du, wodurch?» - «Ja, Herr, durch Zorngedanken weiser Seher.» - «Hausherr, Hausherr! Überlege gut, was du sagst! Das vorige und dieses hier stimmen nicht zusammen. Du hast doch gesagt, du wolltest dich an die Wahrheit halten.»
Nun sagte Upali: «Schon das erste Gleichnis des Erhabenen hat mich befriedigt und überzeugt, aber ich wollte gern noch verschiedene weitere Fragen und Antworten des Erhabenen hören, darum glaubte ich ihm widersprechen zu sollen. Es ist erstaunlich, Herr! Wie man Umgestürztes aufrichtet, Verborgenes enthüllt, einem Verirrten den Weg zeigt oder im Finstern Licht macht, damit man die Dinge sehen kann, ebenso hat der Erhabene mit mancherlei Darlegung die Wahrheit verkündet. Ich nehme meine Zuflucht zum Erhabenen, zur Lehre und zur Bhikkhugemeinde und will mein Leben lang Laienanhänger des Erhabenen sein.» - «Überlege es dir gründlich, Hausherr! Für so angesehene Männer wie du geziemt sich gründliche Überlegung.» - «Hierdurch hat mich der Erhabene noch mehr befriedigt und überzeugt. Wenn Mönche anderer Schulen mich als ihren Anhänger gewonnen hätten, würden sie in ganz Nalanda eine Fahne herumtragen mit der Aufschrift: <Der Hausherr Upali ist unser Anhänger geworden>. Der Erhabene aber hat mich ermahnt, es mir gründlich zu überlegen. Darum nehme ich zum zweiten Male meine Zuflucht zum Erhabenen, zur Lehre und zur Gemeinde.» - «Seit langer Zeit ist dein Haus eine Gabenquelle für die Jinistenmönche, darum bedenke, daß du ihnen, wenn sie zu dir kommen, auch weiterhin Speise geben solltest.» - «Hierdurch hat mich der Erhabene noch mehr befriedigt und überzeugt. Ich habe gehört, der Samana Gotama habe gesagt, man solle nur ihm und seinen Jüngern Speise geben, nicht den Anhängern anderer Schulen; nur die Spenden, die ihm und seinen Jüngern gegeben würden, trügen reiche Frucht, nicht die den anderen gegebenen. Der Erhabene hat mich aber ermahnt, sogar den Jinisten Spenden zu geben. Ich werde aber schon wissen, was angemessen ist. Nun nehme ich zum dritten Male meine Zuflucht zum Erhabenen, zur Lehre und zur Bhikkhugemeinde und will mein Leben lang Laienanhänger des Erhabenen sein.»
Darauf hielt der Erhabene dem Hausherrn Upali einen Vortrag, in dem er der Reihe nach sprach über das Spenden, über die Sittlichkeit, über den Himmel, über das Nachteilige, das Unwürdige, das Unsaubere der Sinnenfreuden und über das Förderliche der Entsagung. Als er erkannte, daß Upali in seinem Denken wohl vorbereitet, unbehindert und aufnahmefähig war, erklärte er ihm die eigentliche Buddhalehre vom Übel, vom Ursprung des Übels, vom Ende des Übels und vom rechten Wege. Wie ein reines, fleckenloses Gewand beim Färben eine klare Farbe annimmt, so ging dem Hausherrn Upali, während er da saß, das Verständnis der Lehre sauber und fleckenfrei auf, und er sah ein, daß alles, was entstanden ist, wieder vergehen muß. Upali schaute und begriff die Lehre, er drang in sie ein, alle Zweifel schwanden ihm, er faßte volles Vertrauen zur Buddhalehre, ohne noch andere befragen zu müssen Dann sagte er zum Erhabenen: «Jetzt will ich gehen, ich habe noch viel zu tun!» - «Bitte, Hausherr», erwiderte der Erhabene, «tue, was dir beliebt!»
Erfreut und befriedigt von der Rede des Erhabenen stand Upali auf, verabschiedete sich, schritt rechts um ihn herum, ging nach Hause und sagte zu seinem Pförtner: «Von jetzt an sperre das Tor für die Jinistenmönche, es soll aber offen sein für die Bhikkhus und Bhikkhunis, für die Anhänger und Anhängerinnen des Erhabenen. Wenn ein Jinistenmönch kommt, dann sage ihm: <Herr, bleibt stehen, geht nicht hinein! Der Hausherr Upali ist jetzt Anhänger des Samana Gotama geworden. Das Tor ist geschlossen für Jinistenmönche und -nonnen, offen steht es für des Erhabenen Bhikkhus und Bhikkhunis, Anhänger und Anhängerinnen. Wenn Ihr Speise haben wollt, Herr, so bleibt stehen, man wird sie Euch bringen.>»
Bald erfuhr Dighatapassi, daß Upali Anhänger des Samana Gotama geworden war, und berichtete es seinem Meister Nataputta. Der aber wollte es nicht glauben, obwohl Dighatapassi es dreimal wiederholte. Dann erbot sich Tapassi, zu Upali zu gehen, um zu erfahren, ob Upali wirklich zu Gotama übergetreten sei, und Nataputta war damit einverstanden. Als Tapassi zu Upalis Haus kam, sagte ihm der Pförtner, was ihm aufgetragen worden war. Tapassi erwiderte: «Nicht wegen Almosenspeise bin ich gekommen», wandte sich um, kehrte zu Nataputta zurück und sagte: «Herr, es ist wahr, Upali ist zu Gotama übergetreten. Es war nicht recht von dir, mir hatte es nicht gefallen, daß Upali zu Gotama ging, um ihn zur Rede zu stellen, denn Gotama ist scheinheilig, er versteht durch seine Scheinheiligkeit Andersdenkende zu verführen.» Nataputta aber wollte es noch immer nicht glauben, obwohl Tapassi es noch zweimal wiederholte, und nun entschloß er sich, selbst zu Upali zu gehen. Als er darauf mit einer großen Schar Jinistenmönche zur Wohnung Upalis kam, sagte ihnen der Pförtner, was ihm aufgetragen worden war. Nataputta erwiderte: «Pförtner, gehe zum Hausherrn Upali und sage ihm, daß ich mit Jinistenmönchen vor dem Tore stehe und ihn sehen möchte.» Der Pförtner ging hinein und sagte es Upali. Dieser beauftragte den Pförtner, im mittleren Saal Stühle aufzustellen. Dann ging Upali in den mittleren Saal, setzte sich auf den Ehrenplatz und schickte den Pförtner zu Nataputta mit dem Auftrag, ihm zu sagen, er möge eintreten, wenn er wolle, und Nataputta ging mit seinen Mönchen in den Saal. Wenn früher Upali Nataputta kommen sah, pflegte er ihm entgegenzugehen und ihm den Ehrenplatz anzubieten. Diesmal aber blieb er sitzen und sagte zu Nataputta: «Herr, da sind Stühle; wenn du willst, setze dich!» Nataputta erwiderte: «Du bist wohl verrückt und wahnsinnig, Hausherr? Du hast doch gesagt, du wolltest den Samana Gotama zur Rede stellen, und nun bist du arg zusammengeschlagen zurückgekehrt. Wie ein Mann, der auszieht, um Hoden auszureißen, mit ausgerissenen Hoden zurückkehrt, oder wie ein Mann, der auszieht, um Augen auszureißen, mit ausgerissenen Augen zurückkehrt, so bist du ausgezogen, um den Samana Gotama zur Rede zu stellen, und bist arg zusammengeschlagen zurückgekehrt, verführt vom Samana Gotama durch seine Scheinheiligkeit.» - «Das ist», erwiderte Upali, «eine schöne und gute verführerische Scheinheiligkeit! Auch meine lieben Verwandten sollen durch seine Scheinheiligkeit verführt werden; das wird ihnen für lange Zeit zu Freude und Glück gereichen. Wenn auch alle Adligen, alle Brahmanen, alle Bürger und alle Schudras[2], alle Götter und die ganze Welt durch seine Scheinheiligkeit verführt würden, so würde ihnen das für lange Zeit zu Freude und Glück gereichen. Ich will Euch, Herr, ein Gleichnis sagen, denn durch Gleichnisse verstehen Verständige den Sinn des Gesagten:
Es war einmal ein Brahmane, der war alt und hochbetagt und hatte eine Frau, die schwanger war und kurz vor der Entbindung stand. Diese sprach zu dem Brahmanen: <Kaufe auf dem Markt ein junges Äffchen und bringe es mir, damit mein Söhnchen mit ihm spielen kann.> Er antwortete: <Warte, bis du geboren hast. Wenn es ein Knabe ist, will ich einen kleinen Affen holen, wenn es ein Mädchen ist, eine kleine Äffin.> Nachdem sie ihn noch zweimal gebeten hatte, ging der Brahmane, der seine Frau sehr liebte, auf den Markt, holte einen Affen und sagte zu ihr: <Hier ist ein Äffchen, mit dem dein Söhnchen wird spielen können., Sie aber sagte: <Nun gehe mit dem Äffchen zum Färber Rothand und sage ihm, er solle den Affen gelb färben, durchwalzen und auf beiden Seiten glätten.> Der Brahmane tat das, aber der Färber Rothand sagte: <Dieser Affe kann wohl gefärbt, aber nicht durchgewalzt und geglättet werden.> - Ebenso kann die Lehre der unwissenden Jinisten zwar gefärbt, nicht aber durchgewalzt und geglättet werden. - Nach einiger Zeit brachte der Brahmane ein neues Gewand zum Färber Rothand und wünschte, daß er es gelb färbte, durchwalzte und beiderseits glättete. Der Färber sagte: <Dieses neue Gewand kann ich färben, durchwalzen und glätten.> - Ebenso kann man die Lehre des Erhabenen, des Heiligen, voll Erwachten, färben, für Weise, nicht für Toren kann sie erprobt und geglättet werden.»
Nataputta erwiderte: «Alle Leute und auch der König wissen, daß der Hausherr Upali ein Anhänger des Jinisten Nataputta ist; für wessen Anhänger sollen wir dich halten?» Darauf erhob sich Upali von seinem Sitz, entblößte eine Schulter, verneigte sich in der Richtung zum Erhabenen hin mit zusammengelegten Händen und sagte zu Nataputta: «Höre jetzt, wessen Jünger ich bin:
«Hausherr», sagte darauf Nataputta, «wann hast du denn diese Lobsprüche auf den Samana Gotama zusammengebracht?» - «Wie wenn viele Blumen auf einem großen Haufen liegen und ein geschickter Blumenbinder aus ihnen einen bunten Kranz flicht, so besitzt der Erhabene viele hundert lobenswerte Eigenschaften. Wer möchte nicht einen Lobenswürdigen loben?»
Darauf erlitt Nataputta, der die Ehrung des Erhabenen nicht ertragen konnte, einen Blutsturz.
[1]Der Name bedeutet <Schon lange Mönch> oder <Der lange Mönch>.
[2]Nachkommen der dunkelhäutigen Ureinwohner, unterste Kaste.