l. Jatila. Asketen mit geflochtenem Haar, (jatilā ti tāpasā, to hi jatādhāritāya idha jatilā ti vuttā) (UdA.74; siehe auch 330), waren orthodoxe brahmanische Asketen und verehrten das Feuer. (MV.I.15-21)
Im MV. (VI, 35) wird ausdrücklich hervorgehoben, daß sie die Autorität des Veda anerkannten. Vgl. auch Ud.I. 9.
Diese Asketen werden manchmal klassifiziert unter isi (Culla Nid.149) und manchmal unter muni (Culla Nid.513).
2. Jatila. Der Stadthalter eines Bezirks (Mahāratthiya) in der Zeit von Padumuttara Buddha. Er war der Bodhisatta. v.l. Jatika. Jat.Einl.; Bu.xi.11.
3. Jatila (v.l. Jatilaka). Ein Schatzmeister (setthi) von Magadha, einer der fünf von Bimbisāra (DhA.i.385). Seine Mutter war eine Setthis Tochter aus Benares, die ein unerlaubtes Verhältnis mit einem Vijjādhara hatte, und als das Kind geboren wurde, legte sie es in einen Behälter und gab es ihrer Sklavin mit dem Auftrag, es im Ganges auszusetzen. Zwei Frauen, die im Fluss badeten, fanden das Kind und jede wollte es für sich behalten. Der Streit wurde von dem König geschlichtet und die Frau die das Kind bekam, war eine Anhängerin von Mahā Kaccāna.
Das Kind wurde Jatila genannt, weil nach dem ersten Baden seine Haare verfilzt waren. Als es gehen konnte, wurde das Kind an Mahā Kaccāna gegeben um es zu ordinieren, aber der Thera brachte es nach Takkasilā und gab es einem seiner Unterstützer, einem Kaufmann, der ihn adoptierte und als seinen Sohn aufnahm.
Die Jahre vergingen und und eines Tages, als der Kaufmann auf eine Reise ging, machte er eine Liste mit den Waren, die er in den letzten zwölf Jahren angesammelt hatte, und gab sie Jatila mit dem Auftrag sie zu verkaufen, falls er einen Käufer finden würde. Der Junge hatte so eine glückliche Hand, dass die Waren alle an einem Tag verkauft waren. Dem Kaufmann wurde klar, was für ein Schicksal dem Jungen bevor stand, und gab ihm seine Tochter zur Frau und versorgte ihn mit einem Haus.
Als Jatila in das Haus eintrat, erhob sich für ihn hinter dem Haus ein Goldberg von achtzig Fuß Höhe. Daraufhin machte ihn der König zu seinem Schatzmeister. Später wünschte er in die Hauslosigkeit zu ziehen, und sandte Boten aus, um andere zu finden, die auch so reich waren wie er, falls der König Einwände haben sollte. Als er von den beiden Reichen Mendaka und Jotika erfuhr, wusste er, dass der König keine Einwände haben wird und bat diesen um Erlaubnis. Er hatte drei Söhne, und nachdem er sie geprüft hatte, wusste er, dass nur der jüngste die Fähigkeit hatte, seine unermesslichen Schätze zu genießen. Jatila übergab ihm seine Schätze, trat in den Orden ein und erreichte schon nach ein paar Tagen die Heiligkeit. Einige Zeit später, als Buddha, zusammen mit Jatila und anderen Mönchen von Jatilas Sohn für vierzehn Tage eingeladen waren, und als Antwort auf die Fragen der Mönche, erklärte Jatila, dass er keinen Wunsch hege, wieder in das Hausleben einzutreten. Die Mönche wollten das nicht glauben, aber auch Buddha bestätigte dies.
In der Zeit von Kassapa Buddha, war Jatila ein Goldschmied. Eines Tages kam ein Heiliger, auf der Suche nach Gold um den Stupa fertig zustellen, der für Buddhas Reliquien errichtet wurde, zu dem Haus des Goldschmieds; dieser hatte gerade Streit mit seiner Frau und war schlecht gelaunt, und sagte zu dem Arahat, "wirf deinen Lehrer ins Wasser und hau ab". Seine Frau machte ihn auf die Schlechtigkeit seiner Worte aufmerksam und er sah seinen Fehler ein, bat den Arahat um Vergebung und machte wertvolle Spenden für den Schrein Buddhas. Von seinen drei Söhnen, die er um Mithilfe bat, half nur der Jüngste mit bei den Vorbereitungsarbeiten. Aufgrund seines zornigen Ausspruchs, wurde Jatila in sieben aufeinander folgenden Geburten, am Tag seiner Geburt ins Wasser geschmissen, und nur sein jüngster Sohn war in der Lage, seinen Reichtum zu geniessen (DhA.iv.214ff; PsA.502f).
Jatilas Besitztum von einem goldenen Berg, wird als Beispiel genannt, von puññiddhi, als einer der fünf Personen mit großem Verdienst. Vsm.383; BuA.24.