1. Mallikā. Hauptgemahlin von Pasenadi, König von Kosala. Sie war die Tochter des ältesten Kranzbinders von Kosala, und war tugendhaft und wunderschön. Als sie sechzehn war, traf sie eines Tages, auf dem Weg zum Garten zusammen mit anderen Mädchen, drei Portionen von saurer Grütze in einem Korb mit sich tragend, auf Buddha, verehrte ihn und spendete ihm die Speisen. Buddha sah ihre Verzückung und lächelte, und auf die Frage von Ānanda antwortete er, sie würde heute noch die erste Königin von Kosala werden. Jat.415; SA.i.110ff. Um das Glück Mallikās zu erklären, erzählte Buddha das Kummāsapinda Jātaka.
Es geschah, dass Pasenadi, nach einem verlorenen Kampf mit Ajātasattu, an dem selben Tag den Garten passierte und Mallikās traf. Er verliebte sich in sie und machte sie zu seiner ersten Königin.. Von dem Tag an war sie die beliebteste Frau des Königs und eine ergebene Anhängerin des Buddha (DhA.iii.121f). Der König fand sie weise und klug und fragte sie um Rat, wenn er in Schwierigkeiten war und akzeptierte ihre Vorschläge - z.B., beim Asadisa-dāna, wo er seine Untertanen hinauswerfen wollte, und ein anderes Mal als er von Alpträumen geplagt wurde, wie im Mahāsupīna Jātaka geschildert. DhA.ii.8ff. sagt, Mallikā nannte den König einen Einfaltspinsel, weil er den Brahmanen vertraute und brachte ihn zu Buddha, wo er zitternd da saß und sie die Fragen für ihn stellte und sich die Antworten erklären ließ.
In den Jātakas wird geschildert wie Mallikā viele unschuldige Leben, die geopfert werden sollten, rettete, und Buddha erzählte, dass sie dies auch schon in früheren Leben getan hatte, als Dinnā (DhA.ii.15f).
Beide, Mallikā und Pasenadis andere Königinn, Vāsabhakhattiyā, wünschten Buddhas Dhamma zu lernen, und auf ihren Wunsch, überbracht von Pasenadi, sandte Buddha Ananda regelmäßig in den Palast um Lehrreden abzuhalten. Ananda fand in Mallikā eine willige Schülerinn, achtsam in ihrer Arbeit; Vāsabhakhattiyā war nicht so eifrig. DhA.i.382f. Über einen Vorfall in Verbindung mit Anandas Palastbesuch, siehe Vin.iv.158f.??
Mallikās Wissen über das Dhamma machte sie schlauer als Pasenadi lieb war, und einmal, in einem Moment von großer Zuneigung fragte er sie, ob es jemand gibt, den sie mehr liebt als sich selbst. Zu seiner Überraschung sagte sie, "Nein, o Herr", und enttäuscht darüber ging er zu Buddha, der im erklärte, dass Mallikā mit dieser Antwort eine große Wahrheit ausgesprochen habe. (S.3.8; Ud.v.1). Mallikā, obwohl eine beispielhafte Ehefrau, war nicht ganz ohne Fehl. Es gibt Hinweise über Streitigkeiten mit ihrem Ehemann. Jat.314, Jat.504, auch Jat.306; bei diesen Streitereien war der König sicherlich mehr schuld als Mallikā; es wird gesagt, bis von Buddha versöhnt, ignorierte er ihre Existenz, mit der Aussage, der Reichtum hätte ihr den Kopf verdreht.
Im Dhammapada Kommentar (DhA.iii.119ff) wird eine merkwürdige Geschichte erzählt, über ein Fehlverhalten von ihr im Badehaus mit einem Hund. Pasenadi war Zeuge des Geschehnis, aber es gelang ihr, ihn zu überzeugen, das es nur wegen der Beleuchtung so ausgesehen hätte. Jedoch wird gesagt, dass im Moment ihres Todes, sie sich an die Tat erinnerte, und als Ergebnis davon in der Avīci Hölle wieder geboren wurde. Der König wurde durch den Tod von Mallikā von Trauer überwältigt und nach der Bestattung ging er zu Buddha um ihn zu fragen, wo sie wieder geboren wurde. Buddha wollte ihm die Wahrheit nicht enthüllen und bewirkte, dass der König die Frage für eine Woche lang vergaß, solange bis das Leiden von Mallikā in der Avīci vorüber war. Dann lies er die Frage zu und konnte Pasenadi versichern, dass sie im Tusita Himmel wieder geboren war. Es steht geschrieben (A.v.49), dass Pasenadi gerade bei Buddha zu Besuch war, als ihm ein Bote die Mitteilung über Mallikās Tod ins Ohr flüsterte. Es war ein fürchterlicher Schock für ihn.
Mallikā hatte mit Pasenadi eine Tochter; von einem Sohn wird nichts erwähnt. Wahrscheinlich Vajīrī, die als einzige Tochter genannt wird (M.87). Es steht geschrieben, dass Pasenadi enttäuscht war, als er hörte das Kind ist ein Mädchen, aber Buddha versicherte ihm, dass Frauen manchmal weiser sind als Männer (S.3.16).
Mallikā wird erwähnt als eine von sieben Personen (Mil. 115, 291) deren gute Tat noch in diesem Leben Früchte trug, und wessen Berühmtheit sogar bis in die Götterwelt reichte. Nur ein Beispiel wird genannt, wo Mallikā an Buddha eine Frage stellte. Sie wollte wissen, warum Frauen unterschiedlich hässlich, schön, reich oder arm waren. Buddha erklärte es ihr. (Siehe Mallikā Sutta 1).
Im Piyajātika Sutta (M.87) verspottet Pasenadi sie, "ihr Asket Gotama" hätte gesagt, dass alle Lieben nur Kummer und Sorge mit sich bringen. "Wen der Erhabene das gesagt hat, dann muss es so sein", erwiderte sie, sandte aber heimlich Nālijangha zu Buddha um herauszufinden warum das so ist. Nachdem sie die Fakten kannte, konfrontierte sie Pasenadi erneut, und überzeugte ihn, dass Buddha recht hat.
Mallikā hatte einen Garten, Mallikārāma genannt, in welchem eine Halle zwischen den Deispyros Bäumen (tindukācīra) stand, reserviert für religiöse Diskussionen zwischen Mitgliedern von verschiedenen Sekten (samayappavādaka). M.78; MA.710; D.9.
Mallikā wird identifiziert mit
In allen drei Geburten war Pasenadi ihr Ehemann.
Mallikā wird genannt in einer Liste mit Laienjüngerinnen (upāsikā) (A.viii.91).
2. Mallikā. Frau von Bandhula. Sie wurde Mallarājaputtā genannt (VvA.165), und stammte offensichtlich aus dem Malla Clan.