Ein Kontinent, oft erwähnt in den Nikāyas und in späterer Literatur als ein mystisches Gebiet. Eine detaillierte Beschreibung findet sich in der Ātānātiya Sutta. (D.32; dort wird Uttarakuru als Stadt, pura bezeichnet; siehe auch Uttarakuru in Hopkins: Epic Mythology, p.186).
Die Menschen die dort leben besitzen kein Eigentum und auch keine eigenen Frauen; sie brauchen nicht für ihren Unterhalt sorgen. Das Korn reift von selbst und süßen Reis findet man kochend auf heißen Öfen. Die Einwohner reiten auf Kühen, Männer und Frauen, Mädchen und Jungen. Ihr König reitet auf einem Elefant, auf einem Pferd, reist in himmlischen Wagen und auf der Staats Sänfte. Ihre Städte schweben in der Luft und unter denen die genannt werden befinden sich Ātānātā, Kusinātā, Nātapuriyā, Parakusinātā, Kapīvanta, Janogha, Navanavatiya, Ambara-Ambaravatiya und Ālakamandā, die letzt genannte ist die Hauptstadt.
Der König von Uttarakuru is Kuvera, auch Vessavana genannt, weil dies der Name seiner Festung (? rājadhāni) Visāna ist. Seine Erlässe wurden bekannt gemacht durch Tatolā, Tattalā, Tatotalā, Ojasi, Tejasi, Tetojasi, Sūra, Rāja, Arittha und Nemi. Erwähnt wird auch ein See mit Namen Dharanī und eine Halle namens Bhagalavati, wo die Yakkhas, wie die Einwohner von Uttarakuru genannt werden, ihre Versammlungen abhielten.
Es wird immer gesagt, dass der Kontinent sich nördlich von Jambudīpa befindet. Er dehnt sich vierundzwanzigtausend Meilen aus und wird umrundet von einem Meer (DA.ii.623; BuA.113). Manchmal wird er auch (z.B., A.iii.81; A.ix.21; SnA.ii.443) als einer der vier Kontinente (Mahādīpā) bezeichnet, die anderen sind Aparagoyāna, Pubbavideha und Jambudīpa - jeder umrundet von fünfhundert kleinen Inseln. Diese vier bilden ein Cakkavāla, mit dem Berg Meru in ihrer Mitte, ein flaches Weltsystem. Ein Cakkavattī regiert über alle vier Kontinente (D.ii.173??; DA.ii.623) und seine Haupt Königin kommt entweder von der Rasse des Königs Madda oder von Uttarakuru; im letzteren Fall erscheint sie selbst vor ihm, bedingt durch ihr gutes Karma (DA.ii.626; KhA.173).
Die Bäume in Uttarakuru tragen immer während Früchte und Laub, und es besitzt ein Kapparukkha?? welches für ein ganzes Weltzeitalter besteht (A.i.264; MA.ii.948). Es gibt keine Häuser in Uttarakuru, die Einwohner schlafen auf der Erde und werden deshalb bhūmisayā genannt (ThagA.ii.187-8).
Die Menschen aus Uttarakuru überstrahlen sogar die Götter im Tāvatimsa mit vier Dingen:
Sie sind jedoch den Menschen von Jambudīpa unterlegen in Courage, Achtsamkeit und religiösem Leben (A.xi.21; Kvu.99).
Mehrere Beispiele sind überliefert, wo Buddha um Almosen nach Uttarakuru gegangen ist. Nachdem er seine Almosen erhalten hatte, ging er zum Baden zum Anotatta See und nach seiner Mahlzeit verbrachte er den Nachmittag am Ufer (Siehe, z.B., Mv.i.19; DhsA.16; DhA.iii.222). Die Fähigkeit um Almosen nach Uttarakuru zu gehen ist nicht nur dem Buddha vorenthalten; Pacceka Buddhas und verschiedene Asketen werden erwähnt, Uttarakuru auf ihren Almosenrunden besucht zu haben (Siehe, z.B., J.v.316; Jat.532; MA.i.340; SnA.ii.420). Es gilt als große Iddhi-Macht dies tun zu können (Z.B., Rohita, SA.i.93; also Mil.3.4.9).
Jotikas Ehefrau kam aus Uttarakuru; sie wurde ihm von Göttern gebracht. Sie kam mit einem Topf Reis und drei Kristallen. Der Reistopf wurde niemals leer, und wann immer eine Mahlzeit erwünscht war, gab man Reis von dem Topf in einen Kessel und setzte diesen auf die drei Kristalle; die Hitze der Kristalle erlosch von selbst, wenn der Reis gar war. Das selbe funktionierte auch mit Curries (DhA.iv.209ff). In Uttarakuru gab es immer genügend zu Essen; einmal gab es eine Hungersnot in Verañjā und Buddha mit seinen Mönchen hatten Schwierigkeiten Almosen zu bekommen, deshalb schlug Moggallāna vor, nach Uttarakuru um Alsmosen zu gehen (Vin.iii.7??).
Die Kleidung der Einwohner von Uttarakuru glichen göttlichen Roben (Siehe, z.B., PvA.76).
Es war selbstverständlich für die Menschen in Uttarakuru ihre Tugenden nicht zu übertreten, sie besaßen pakati-sīla (Vsm.i.15).
Uttarakuru ist wahrscheinlich identisch mit dem Kuru Land erwähnt im Rg-Veda (Siehe Vedic Index).