navanga buddha sāsana
d.i. die neunfache Botschaft.
Der Charakter dieser Aufzählung macht es wahrscheinlich, daß sie aus der
Zeit vor der ersten Kompilierung und Anordnung des überlieferten Textmaterials
stammt, wie sie auf dem 1. Konzil vorgenommen wurde. Es handelt sich wohl hier
um eine vorläufige Gliederung des mannigfaltigen Lehrguts nach formalen und
inhaltlichen Prinzipien, die recht alt sein mag. Darauf deutet auch der
weitgesteckte Bedeutungsumfang des Begriffs sutta, wie ihn K getreulich
bewahrt hat (s. auch Snp., Übs., S. 14).
Die nachstehenden Erläuterungen folgen K und Subk. (gekürzt):
- 'Lehrtexte' (sutta). K nennt hierunter auch Texte, die bei der
Kodifizierung in das Vinaya Pitaka aufgenommen wurden; ferner solche, die,
obwohl Verse, doch gebräuchlicherweise als Sutta bezeichnet werden, wie das
Mangala-, Ratana-, Nālaka-, Tuvataka-Sutta aus dem Snp. sowie jedes andere als
Sutta bezeichnete Buddha-Wort.
- '[Mit Versen] gemischte Prosa' (geyya), z.B. das I. Kap. des
Samyutta-Nikāya (sagāthaka-vagga).
- 'Exegese' (veyyākarana): Fragen-Beantwortungen in Prosa; das
gesamte Abhidhamma Pitaka; solche Prosatexte, die nicht unter die anderen
Klassifizierungen fallen.
- 'Verse' (gāthā): Dhammapada, Thera- und Therigāthā; diejenigen
reinen Versteile des Snp., die nicht ausdrücklich als Sutta bezeichnet sind.
- 'Hymnen' oder 'feierliche Aussprüche' (udāna)
- 'Aussprüche' (itivuttaka): die in den gleichnamigen Büchern des
Khuddaka-Nikāya enthaltenen Texte.
- 'Geburtsgeschichten- (jātaka): die im gleichnamigen 10. Buch des
Khuddaka-Nikāya enthaltenen 550 Geschichten aus den früheren Geburten des
Buddha, wobei jedoch nur die Verse als kanonisch gelten.
- 'Wunderbare Dinge' (abbhuta): als Beispiele werden die Texte
Anguttara-Nik. IV, 127ff
genannt.
- 'Erläuterungen' (vedalla: offenbar von √ dal;
vgl. Skr. vaidalya). Hierzu gehören Cūla und Mahā-vedalla-Sutta (M.43,
M.44), Sammā-ditthi-Sutta (M.9),
Sakkapañhā-Sutta (D.21 und andere Sutten von
erläuterndem Charakter.