Eine der drei Gemahlinnen des Königs Udena.

Sie war die Tochter des Setthi Bhaddavatiya von Bhaddavatī, ein Freund von Ghosaka von Kosambī. Als in Bhaddavatī eine Seuche ausbrach, floh sie mit ihren Eltern nach Kosambī, und erhielt dort Speise die von Ghosaka in einer Almosenhalle bereitgestellt wurde. Am ersten Tag bat Sāmāvatī um drei Portionen, am zweiten um zwei und am dritten um nur eine. Ihr Vater verstarb nach der ersten Mahlzeit, ihre Mutter nach der zweiten. Als sie am dritten Tag nur um eine Portion bat, scherzte der Speiseverteiler Mitta mit ihr und sagte: "Heute kennst du die Größe deines Magens". Sie verstand den Scherz nicht und nachdem Mitta es erklärte, erzählte sie was in den letzten Tagen passiert war. Mitta empfand Mitleid mit ihr und adoptierte sie als seine Tochter.

Als sie eines Tages in das Refektorium kam, fand sie ein großes Durcheinander und Lärm, Leute hin und her rennend um Speisen zu bekommen. Sie bat um Erlaubnis Ordnung in das Chaos bringen zu dürfen und errichtete einen Zaun um die Halle mit separaten Ein- und Ausgängen, was die Unordnung beendete. Ghosaka, verwundert über die plötzliche Ruhe in der Halle forschte nach der Ursache und als er herausfand was Sāmāvatī gemacht hatte, adoptierte er sie als seine Tochter. Sāmāvatī's richtiger Name war Sāmā, aber nachdem sie den Zaum (vati) um die Speisehalle errichtete, nannte man sie Sāmāvatī.

An einem Feiertag sah Udena wie Sāmāvatī zum Fluss ging zum baden und verliebte sich in sie. Er bat Ghosaka sie zum Palast zu senden was dieser verweigerte. Darauf ließ der König Ghosaka samt seiner Frau aus seinem Haus werfen und versiegelte es. Als Sāmāvatī davon erfuhr brachte sie Ghosaka dazu sie in den Palast gehen zu lassen wo Udena sie zur Hauptgemahlin ernannte. Einige Zeit später machte König Udena auch Māgandiyā zu seiner Gemahlin.

Als Buddha auf die Einladung von Ghosaka, Kukkuta und Pāvāriya nach Kosambī kam, hörte Khujjutarā, die Dienerin von Sāmāvatī, eine Lehrrede und erreichte den Stromeintritt (sotāpanna). Sie kam zum Gärtner Sumana um Blumen für Sāmāvatī zu kaufen wofür sie vom König täglich acht Münzen bekam. Sie war von Sumana eingeladen worden der Lehrrede Buddhas beizuwohnen. An den früheren Tagen kaufte sie Blumen für nur die Hälfte der Münzen, den Rest behielt sie für sich. Aber an dem Tag wo sie den Stromeintritt erreichte kaufte sie Blumen für den vollen Betrag, brachte sie zu Sāmāvatī und beichtete die ganze Geschichte. Auf Sāmāvatī's Wunsch wiederholte Khujjuttarā die ganze Lehrrede vor ihr und den anderen Hofdamen, wie sie es von Buddha gehört hatte. Nach diesem Vorfall besuchte Khujjuttarā täglich Buddha um die Lehre zu hören und um nach der Rückkehr alles vor Sāmāvatī und ihren Freundinnen zu wiederholen. Als bekannt wurde, dass Buddha die Strasse entlang gehen wird, wo sich der Palast befindet, ließ Sāmāvatī Löcher in der Mauer anbringen damit sie und ihre Freundinnen Buddha sehen und verehren konnten. Davon erfuhr Māgandiyā als sie zu Besuch in der Unterkunft von Sāmāvatī war und aufgrund ihres Hasses gegen Buddha beschloss sie Sāmāvatī zu bestrafen. Für Einzelheiten siehe Māgandiyā.

Anfangs schlugen alle Verschwörungsversuche gegen Sāmāvatī fehl und Udena, überzeugt von Sāmāvatī's Güte, gewährte ihr eine Gunst. Sie wünschte sich, dass Buddha täglich in den Palast eingeladen wird um ihr und ihren Freundinnen die Lehre vorzutragen. Buddha sandte stattdessen Ananda der ihnen die Lehre darlegte und von ihnen verköstigt wurde. Eines Tages schenkten sie Ananda fünfhundert Gewänder die sie vom König erhalten hatten, der darüber sehr zornig wurde. Aber nachdem Ananda ihm erklärte dass nichts verschwendet ist was der Mönchsgemeinde gespendet wird, war er hochzufrieden und gab noch einmal fünfhundert Gewänder von ihm selbst.

Am Ende waren Māgandiyā's Verschwörungen erfolgreich, und Sāmāvatī und ihre Freundinnen kamen in ihrem eigenen Hause durch Feuer um. Udena befand sich zu diesem Zeitpunkt auf einen Besuch im Park und nach seiner Rückkehr waren alle tot. Als Buddha darüber befragt wurde, erklärte er: einige der Frauen hatten die ersten Früchte (phala) der Pfade (magga) erreicht, einige die zweiten und einige die dritten. Es wird auch gesagt, dass Sāmāvatī und ihre Freundinnen in einem früheren Leben zum Harem vom König in Benares gehörten. Sie waren mit dem König baden und frierend aus dem Wasser kommend zündeten sie einen Haufen Gras an. Als das Gras herunter gebrannt war sahen sie dort einen Pacceka Buddha in tiefer Meditation sitzen. Aus Angst ihn getötet zu haben und dafür bestraft zu werden, warfen sie mehr Gras um den Mönch, gossen Öl darauf und zündeten es an um ihre Tat zu verschleiern. Der Pacceka Buddha war in tiefer Meditation (samādhi) und das Feuer konnte ihn nicht verletzen, dennoch hatte diese Tat zur Folge dass Sāmāvatī und ihre Freundinnen als Vergeltung ihr Leben durch den Feuertod verloren.

Die Geschichte von Sāmāvatī ist in den Erzählungen über Udena enthalten. Für Einzelheiten siehe speziell DhA.i.187-91, 205-225; mit einigen Abweichungen erscheint die Geschichte auch in AA.i.232-4, 236ff., und ist kurz angedeutet in UdA.382f., die Umstände auslassend von Sāmāvatī's Tot, welche geschildert sind in Ud.vii.10. Cf. Dvy.575f. Laut dem Visuddhi Magga wünschte Māgandiyā den Tod von Sāmāvatī weil sie selbst die Hauptgemahlin sein wollte.

Die zwei Therī's mit Namen Sāmā waren Freunde von Sāmāvatī, und geschockt von ihrem schrecklichen Tod verließen ihre Familien und wurden Nonnen.

Sāmāvatī galt als eine hoch angesehenen Laienjüngerinn unter den Anhängern Buddhas und sie wurde von ihm als die beste der in Güte Weilenden erklärt. (aggam mettāvihārinam) (A.i.26; cf. A.viii.91; Vis.M.xii.4).

Ihre magische Kraft (iddhi), den Angriff des Königs mit ihrer Güte abzuwehren, wird oft in den Schriften erwähnt z.B BuA.24; ItA.23; PSA.498; AA.ii.791.


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