Khujjuttarā

Die buckelige (khujj) Uttarā.

Sie war eine Pflegerin in dem Haus des reichen Kaufmanns Ghosita (AA.i.232) und wurde später eine Sklavin der Königin Sāmāvati. Die Königin gab ihr täglich acht Geldstücke, die ihr vom König zum Einkauf von Blumen genehmigt waren. Khujjuttarā kaufte nur für vier Geldstücke Blumen von dem Gärtner Sumana, die restlichen vier hob sie auf. Eines Tages kam der Buddha zu Besuch bei Sumana und Khujjuttarā dem Gespräch zuhörend, erreichte den Stromeintritt (sotāpanna). An diesem Tag gab sie das gesamte gesparte Geld für Blumen aus. Die Königin wollte wissen, wo sie so viel Geld her hatte und sie erzählte die ganze Geschichte. Von dem Zeitpunkt an respektierte Sāmāvatī sie, ließ sie in parfümierten Wasser baden und lernte das Dhamma von ihr. Khujjuttarā wurde wie eine Mutter für Sāmāvatī und regelmäßig zum Dhamma-Unterricht gehend, kam sie zurück und gab ihr Wissen an Sāmāvatī und ihren fünfhundert Begleiterinnen weiter. Unter der Anleitung von Khujjuttarā erreichten alle den Stromeintritt (sotāpanna). Als Sāmāvatī den Wunsch ausdrückte, den Buddha sehen zu wollen, schlug Khujjuttarā vor, Löcher in die Mauer des Palastes zu brechen, um somit von Buddha einen Blick erhaschen zu können, wenn er vorbeiging. (Die Hofdamen schienen also nicht so viel Freiheiten genossen zu haben). Nach dem Tod von Sāmāvatī, scheint Khujjuttarā ihre ganze Zeit dem Dhamma gewidmet zu haben, lernend und andere belehrend. Der Buddha verlieh ihr den Titel, die Beste zu sein unter den Wissensreichen (bahussutānam). A.i.24; DhA.i.208ff; AA.i.226, 237f; ItvA.23f.; PsA.498f.

In einem vergangenem Leben war sie eine Dienerin des Königs von Benares und eines Tages, einen Pacceka Buddha sehend, der einen kleinen Buckel hatte, warf sie eine Decke über ihre Schulter und tat so als ob sie einen Buckel habe und mimte die Gangweise des Buddhas nach. Deshalb hatte sie in dem jetzigen Leben einen Buckel. Bei einer anderen Gelegenheit erhielten acht Pacceka Buddhas heissen Reisbrei vom Palast und die Almosenschüsseln waren so heiss, dass sie sie von einer Hand in die andere hin und her reichen mussten. Khujjuttarā sah das und gab ihnen acht Elfenbein-Armringe als Ablage für ihre Schüsseln. Es wird gesagt, dass diese Armreifen immer noch in Nandamūla-pabbhāra aufbewahrt sind. Wegen dieser Tat erlangte sie das tiefsinnige Wissen in dieser Geburt und war in der Lage den Tipitaka auswendig zu lernen. In der Zeit von Kassapa Buddha war sie die Tochter eines Schatzmeisters und hate eine Freundin, die Nonne war; eines Tages, als sie sich Abends schmückte, kam die Nonne auf Besuch und weil keine Dienerin da war, bat sie die Nonne verschiedene Dinge für sie zu tun. Als Ergebnis dieser Tat wurde sie als Sklavin wiedergeboren. Ihr Wunsch, die Beste unter den Wissensreichen zu werden, entstand in der Zeit von Padumuttara Buddha, wo sie sah, wie so ein Rang einer Laienanhängerin verliehen wurde (DhA.i.226f, etc.; Dvy.339-41).

Es wird gesagt, dass die Lehrreden aus dem Itivuttaka, diese sind, die Khujjuttarā von dem Buddha gelernt hatte und später vor Sāmāvatī und ihren Begleiterinnen wiederholte. Weil diese Lehrreden alle in Kosambī vorgetragen wurden und von ihr wiederholt wurden, war es nicht notwendig den Ort zu nennen; deshalb ist die Einleitung "Ekam samayam Bhagavā Kosambiyam viharati" weggelassen und stattdessen finden wir "vuttam h'etam Bhagavatā arahatā." (ItvA.32).

Khujjuttarā wird mehrmals erwähnt als Beispiel unter den Laienjüngerinnen (z.B., A.ii.131; A.viii.91; S.17.24), und in den Kommentarien (z.B., DA.iii.910) wird sie genannt, als ein Beispiel einer kāmabhoginiyo (Frauen die Sinnesfreuden geniessen). Sie besass das patisambhidā als Haushälterin, aber es war das patisambhidā eines Lernenden (sekha) (Vsm.442; VibhA.388).

Khujjuttarā wird identifiziert mit dem Sklaven-Mädchen im Uraga Jātaka (Jat.154) und im Bhisa Jātaka (Jat.488), der Pflegerin im Culla-Sutasoma Jātaka (Jat.525) und die Bucklige im Kusa Jātaka (Jat.531). Dank ihrer eigenen Erfahrung (abhijānato) hatte sie die Macht ihre früheren Geburten zu sehen. (Mil.78).

Es wird gesagt (UdA.384), als Sāmāvatī und ihre Begleiterinnen im Feuer zu Tode kamen, Khujjuttarā verschont blieb, weil sie sich nicht an deren Missetaten beteiligt hatte. Zur Zeit des Feuers war sie nicht im Palast, einige sagen sie war zehn Meilen entfernt.


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