Der Schattengott [KEN]

Der Gott des Todes. (Siehe, z.B., DhA.iii.337; Yamassa santikam = Marana-santikam).

Der Todesfürst oder Totenrichter. Sein Name bedeutet nicht etwa "Bezwinger" (wie in späterer Zeit erklärt), sondern "einer vom Paar", "Zwilling" (geminus), da er nach vorbuddhistischem Mythus der männliche Teil des ersten Menschenpaares war.

Yama ist der Herrscher der Vemānika-Petā, d.i. "Himmelspaläste bewohnende Geister". Auf Grund eines starke "Gegensätze von Licht und Schatten" (oder Gut und Böse; kanhasukka-sappatibhāga) aufweisenden Wirkens (kamma) verbringen sie, ebenso wie ihr Gebieter Yama, ihr Leben teilweise in himmlischem Glück, teilweise aber in der 'Unterwelt' (vinipāta). (aus A.iii.36)

Wenn Wesen sterben, werden sie vor ihn geführt, um je nach ihren Taten verurteilt zu werden.

Geburt, Alter, Krankjeit, Bestrafung für Verbrechen und Tod werden als Boten angesehen, als Warnung für die Menschen, um von schlechten Taten abzustehen und um Gutes zu tun. Yama befragt die vor ihn gebrachten Wesen, ob sie nicht die Boten erkannt und von ihnen profitiert haben und wenn die Antworten negativ ausfallen, bringen die Nirayapālas (Höllenwächter) sie in die verschiedenen Höllen (M.130).

Im Mahāsamaya Sutta (D.20) werden zwei Yamas (duve Yamā) erwähnt, was der Kommentar (DA.ii.690) erklärt als "dve Yamakadevatā" (die Zwillinge, welche Rhys Davids als Castor und Pollux der Indian Mythology bezeichnet, in Dial.ii.290, n.1) (aber siehe oben). Anderswo (AA.i.374; MA.ii.953) schreibt Buddhaghosa von vier Yamas (im c' esa eko va hoti, catusu pana dvāresu cattāro janā honti) an den vier Toren (der Nirayas?). Er sagt, dass Yama ein Vemānika-petarājā ist, der manchmal himmlisches Gück in einem himmlischen Palast genießt, umgeben von kapparukkhas (Wunschbäumen), und zu anderen Zeiten die Früchte seines Karmas erfährt. Er ist ein guter König.

In den Jātakas* werden die Nirayas als Wohnstätte Yamas genannt (Yamakkhaya, Yamanivesana, Yamasādana, etc.); aber im Allgemeinen wird die gesamte Daseinsrunde (Samsāra) als Reich Yamas angesehen, und Befreiung vom Samsāra bedeutet dem Einfluss Yamas, dem Gott des Todes zu entkommen. Offensichtlich aus diesem Grund wird er Vesāyī genannt (Jat.240, Jat.259).

Yama wird manchmal mit** Indra, Varuna, Soma, Pajāpati, etc., genannt, als Gott dem Opfergaben dargebracht werden. Es gibt eine Überlieferung (A.iii.37), dass Yama einmal wünschte als Mensch geboren zu werden um zu Füßen eines Tathāgatas sitzen zu können.

Yamas Nayanāyudha wird erwähnt (SNA.i.225) als die am meisten zerstörerische Waffe.

S.1.33; S.1.49;


* Z.B., Jat.499; Jat.530; Jat.531. Die Vetaranī wird erwähnt als das Reich Yamas eingrenzend.

In einigen Jatakas wird Yamas Wohnort Ussada-niraya genannt. DhA.i.334 erklärt Yamaloka durch Catubbidham apāyalokam. Cp. PvA.33 (Yamaloko ti petaloko); ibid., 107 (Yamavisayam = Petalokam).

** Z.B., J.vi.201; D.i.244; in Mil.37 die Liste beinhaltet Kuvera, Suyāma und Santusita; cp. Mtu i.265; iii.68, 77; 77, 307.


 Home Oben Zum Index Zurueck Voraus