Hpt. verweist auf den Hauptteil.
Diese Bezeichnung wird wohl zum erstenmal in dem Subkommentar Abh. S. gebraucht. Die dadurch angedeuteten 4 cetasikas jedoch werden schon in Vis. XIV bei jedem einzelnen der 12 akusala-citta (s. Tab. 22-33) aufgeführt. Dagegen ist im Abh. Kanon (Dhs. § 365-429) uddhacca bloß beim 12. akusala-citta anzutreffen.
kāma-avacara
(,in Sinnlichkeit sich ergehend') trifft man bereits in den ältesten Teilen des Suttenkanons (z.B. D. 1), als technischen Ausdruck, aber und zusammen mit rūpa-avacara und arūpa-avacara wohl erst in Pts. (I. 83), während dagegen in dem Abh. Kanon und den Kommentaren alle 3 Begriffe häufig erwähnt und erklärt werden.
Im Sinne von 'moralisch indifferent', d.i. karmisch neutral, kommt dieser Terminus noch nicht in den alten Suttentexten vor, wohl aber in dem apokryphen Suttenwerke Pts. (z.B. I. 79 ff). Er spielt eine wichtige Rolle in dem Abh. Kanon und den philosophischen Kommentaren.
Diese Bezeichnung kommt vielleicht zum erstenmal in Kath. § 190 vor (s. Guide), die dadurch angedeuteten 5 höllischen Verbrechen jedoch werden schon in den ältesten Suttentexten (z.B. A.V.129; A.X.38) aufgezählt und in demselben Sinne besprochen, wie aus dem Hpt. zu ersehen.
Dieser Terminus ist als karmisches Anhäufen zum erstenmal anzutreffen in Pts. (I. 10f).
siehe paccaya.
siehe citta-vīthi.
Die Zweiteilung kamma-bhava und uppatti-bhava findet sich zum erstenmal in Vibh. (137) des Abhidhamma-Kanons, deckt sich aber dennoch ganz mit der ursprünglichen Lehre.
Dieses Kompositum gehört der Kommentarliteratur an. Das erste Glied bhavanga aber findet sich einige Male in Patth., wird also als bekannt vorausgesetzt.
zur Bezeichnung der physischen Geschlechtseigenschaften, findet sich offenbar nur in den Kommentaren. itthi-bhāva und purisa-bhāva, mit der Bedeutung das Weib-sein und das Mann-sein, besonders nach solchen Ausdrücken wie ñatvā usw. (z.B. tassa itthi-bhāvam ñatvā, erkannt habend ihr Weibsein, d.i. daß sie ein Weib war), solche Ausdrücke mögen sich allerdings zur Genüge in den alten Texten finden.
Die Begriffe rāga-carita, dosa-carita usw. finden sich wohl bloß in der Kom. Literatur, wie Vis. usw.
cāritta sīla u. vāritta sīla
Diese sind als solche reine Kommentarbegriffe, finden sich aber der Bedeutung nach bereits in den ältesten Suttentexten als sevitabba u. asevitabba, oder karanīya u. akaranīya (s. A.X.54). Als sirit virit, bzw. cāritra vāritra, sind sie uns auch in der sinh. Sprache erhalten.
citta lahutā, citta mudutā, citta kammaññatā, citta pāguññatā, citta ujukatā,
siehe lahutā.
sowie die die verschiedenen Bewußtseinsfunktionen innerhalb des Bewußtseinsprozesses bezeichnenden Termini, wie āvajjana-citta, sampaticchana-citta, santīrana-citta, votthapana-citta, javana-citta, tad-ārammana-citta, ferner patisandhi-citta, bhavanga-citta und cuti-citta, fehlen als solche im Suttenkanon; auch im Abhidhamma-Kanon werden nur javana und bhavanga ganz vorübergehend erwähnt. Die Stadien innerhalb des Bewußtseinsprozesses sind jedoch keimhaft angedeutet in Patth. (p. 2 f): »cakkhu-viññānam tam sampayuttakā ca dhammā mano-dhātuyā (die sampaticchana-Funktion ausübend) tam sampayuttakānan ca dhammānam anantara-paccayena paccayo. Mano-dhātu . . . manoviññāna-dhātuyā (die santīrana- und votthapana-Funktionen ausübend) . . . Purimā purimā kusalā (akusalā) dhammā (javana-cittā) pacchimānam pacchimānam kusalānam (akusalanam) dhammānam (= javana-cittānam) anantara-paccayena paccayo. . . avyākatānam dhammānam (tad-ārammana und bhavangacittānam) . . . usw.«
cuti citta
siehe citta-vīthi.
cetasika
kommt häufig in den alten Suttentexten vor, u. zw. als Adj. (cetasikam sukham usw.) oder als Subst. im Sing (z.B. D. I; Pts. 203). Als Bezeichnung für Geistesfaktoren oder Begleitfaktoren des Bewußtseins (citta-sampayuttā dhammā) findet sich der Begriff zuerst im Abhidhamma-Kanon, nämlich Dhs. § 1189, 1512, u. zw. unter dem Namen cetasika-dhamma, während in Vis. (Pts. 589: »ime satta cetasikā«) und Abh. S. schon das alleinstehende cetasika die Geistesfaktoren bezeichnet.
Diese Bezeichnung wird zwar zuerst in den Kommentaren gebraucht, die Lehre selber aber schon in den ältesten Suttentexten dargelegt, wie M. 28, 62, 140 usw. Vgl. sammasana.
Dieses Kompositum wird bloß in den Kommentaren (s. Vis. II) gebraucht. Die einzige Stelle in den Sutten, wo der erste Teil des Kompositums, d.i. dhuta, vorkommt, dürfte in S. XIV sein. Die Namen der die 13 dhutanga Übenden allerdings sind alle ausnahmslos hier und da in den Sutten erwähnt, nämlich der pamsukūlika, der araññaka usw. (Vgl. M.5. M.113; A.V.181-190).
gotrabhū
siehe javana.
hasituppāda citta
Dieser Terminus findet sich zum erstenmal wohl in Abh. S. und zwar als Bezeichnung des Tab. 72 (s. d.) gegebenen Bewußtseinszustandes. Dieser mit dem Lächeln (sita) eines Heiligen verbundene Bewußtseinszustand wird öfters in den Sutten erwähnt, wie aus dem Hpt. zu ersehen.
iddhi
Obwohl die meisten dieser 10 Bezeichnungen, wie adhitthāna iddhi usw., noch nicht in den ältesten Texten vorkommen, so werden sie doch bereits in Pts. (II. 205 bis 214) alle der Reihe nach aufgeführt und ausführlich erklärt. Die durch diese Bezeichnungen angedeuteten magischen Fähigkeiten jedoch werden wohl fast alle in den ältesten Texten erwähnt u. z. T. auch ausführlich beschrieben, z.B. das Sichvervielfachen (s. D. 34; M. 3; A.III.99).
indriya samatta
Dieser Terminus findet sich bloß in den Kommentaren, z.B. Vis. IV, die Lehre aber selber ist schon keimhaft im Suttenkanon enthalten, z.B. A.III.100.
javana
Dieser Begriff als Bezeichnung der karmischen Willensmomente (kamma-cetanā) innerhalb des Bewußtseinsprozesses fehlt vollständig in den alten Suttentexten. Im Abhidhamma-Kanon (Patth.) wird er ganz vorübergehend erwähnt, also gewissermaßen als bekannt vorausgesetzt. In der Tat findet sich in Pts. (II. 73) der Ausdruck: »kusala-kammassa javana-kkhana«, u. zw. offenbar in dem hier in Frage kommenden Sinne.
Auch die Lehre von den unmittelbar vor Eintritt in die Vertiefungen, oder in einem der 4 lokuttara Pfade, aufblitzenden 4 javana-Momente, wie parikamma, upacāra, anuloma und gotrabhū, ist als eine der Kommentarliteratur angehörende Weiterentwicklung aufzufassen. Der gotrabhū (siehe puggala), d.i. der den unmittelbar vor Eintritt in den Sotāpanna-Pfad aufblitzenden gotrabhū-Moment verwirklichende Jünger, wird neben den 8 ariya-puggala (der 4 magga und 4 phala) als neunter edler Jünger bereits in A.IX.10 u. A.X.16 aufgeführt.
kamma
ahosi-kamma, janaka-kamma, garuka-kamma, bahula-kamma, upatthambhaka-kamma, upapīlaka-kamma, maranāsanna-kamma usw.: keiner dieser Termini findet sich im Sutten- oder Abh. Kanon, sondern alle werden erst in den Kommentaren (besonders Vis. u. Abh. S.) zwecks systematischer Gruppierungen der einzelnen Karma-Aspekte eingeführt. katattā findet sich allerdings im Abh. Kanon, u. zw. in solchen Ausdrücken wie: »Yasmim samaye . . . kusalassa kammassa katattā cakkhuviññānam uppannam hoti . . . rūpārammanam« (Dhs. § 431).
kammaññatā
siehe lahutā.
kammatthāna
Dieser Begriff findet sich als Bezeichnung der geistigen Übungsobjekte bloß in den Kommentaren, bes. dem Vis. In den Sutten wird das Wort nur in konkretem Sinne gebraucht, u. zw. als Arbeitsstätte, Handwerk, Ackerbau u. dgl.
kalāpa
Dieser Lehrbegriff sowie die Namen für die verschiedenen Körpergruppen, wie suddhatthaka-kalāpa, jīvitanavaka-kalāpa, cakkhu-dasaka-kalāpa usw., sind alle der späteren exegetischen Literatur, wie Vis. usw., angehörende Weiterentwicklungen.
kāma
Die beiden Ausdrücke vatthu kāma und kilesa kāma trifft man wohl zuerst im MNid. 1 an, einem dem Khuddaka-Nikāya des Suttenkanons zugezählten Kommentar. Sie entsprechen aber völlig den kāmagunas und dem rāga der älteren Suttentexte. Vgl. A.VI.68.
kāya lahutā, kāya mudutā, kāya kammaññatā, kāya pāguññatā, kāya ujukatā
siehe lahutā.
kiriya-citta kommt als technischer Ausdruck zum erstenmal wohl im Abh. Kanon vor (z.B. Dhs. § 566-582) und spielt auch in der nachkanonischen Abh. Literatur eine große Rolle, bes. in Vis. XIV.
kilesa
Die 10 kilesa werden wohl zum erstenmal im Abh. Kanon (z.B. Dhs. §1229-1232) erklärt, u. zw. unter dem Namen kilesa-vatthu, unter dem sie bereits in Pts. (I. 130) angedeutet sind und offenbar als bekannt vorausgesetzt werden.
khana
uppāda-khana, thiti-khana, bhanga-khana werden zum erstenmal in den Kommentaren erwähnt.
lahutā, mudutā, kammaññatā u. ujukatā
in rūpassa °, kāya °, citta °, finden sich zum erstenmal im Abh. Kanon, bes. Dhs., aber alle diese Begriffe, vielleicht mit der einzigen Ausnahme von pāguññata, sind bereits im Suttenkanon angedeutet, z.B. »citte mutu-bhūte kammanīye« (M. 4); »lahu-saññañ ca kāye okkamitvā« (S. LI. 22); »uju-gatam . . . cittam« (A. VI. 10). - Das hierher gehörige kāya- und citta-passaddhi aber kommt schon in dieser Form in den ältesten Suttentexten vor, wie aus dem Hauptteil zu ersehen.
Die 3 Arten saṅkhārapariggahanaka ° usw. werden wohl zum erstenmal in Vis.erwähnt.
siehe citta-vīthi.
siehe lahutā.
ñāna
Von den patipadā-ñānadassana-visuddhi bildenden 9 Wissen (Vis. VI) werden folgende 6 zum erstenmal in Pts. als solche erwähnt und beschrieben, nämlich udavabbayānupassanā-ñāna, (I. 54-57), bhangānupassanā-ñāna, (57 f), bhayatupatthāna-ñāna (59 f), muccitu-kamyatā-ñāna, patisankhā-ñāna, sankhārupekkha-ñāna (60-65). Von den übrigen 3 Wissen, wie ādīnavānupassanā-ñāna, nibbidānupassanā-ñāna und anuloma-ñāna aber, werden die beiden ersten häufig in den alten Suttentexten erwähnt, während anuloma-ñāna zwar kurz im Abhidhamma-Kanon erwähnt wird, aber in der nachkanonischen Abhidhamma-Literatur eine hervorragende Rolle spielt. Vgl. vorh.- vivattanānupassanā wird wohl zum erstenmal erwähnt in Pts. I. 66-70, u. zw. als . . . vivattane paññā.
Nibbāna
Die beiden Begriffe kilesa- und khandha-parinibbāna (= ° nibbāna) sind scheinbar bloß in den Kommentaren anzutreffen. Die ihnen entsprechenden 2 Aspekte aber werden bereits im Sutten-Kanon (It. 44) erwähnt und erklärt.
nimitta
Die 3 Begriffe parikamma-nimitta, uggaha-nimitta u. patibhāga-nimitta sind bloß in den Kommentaren anzutreffen, z.B. Vis. (PTS 113, 189 f) usw. Dasselbe betrifft auch kamma-nimitta u. gati-nimitta (ib. 457).
Niyata micchāditthi
wird offenbar zum erstenmal erwähnt in Dhs. (e. g. §1028) des Abhidhamma-Kanons. Als Bezeichnung für die 10. von den im Suttenkanon besprochenen 10 unheilsamen Wirkensfährten (kammapatha) spielt das Wort eine wichtige Rolle in der Kommentar-Literatur.
niyama
Die Zusammensetzungen utu-niyama, bīja-niyama, citta-niyama, dhamma-niyama usw. findet man wahrscheinlich zum erstenmal in den Kommentaren. niyāmata dagegen kommt häufig in den alten Suttentexten vor, z.B. A. III. 134, u. zw. als dhamma-niyāmata: »thitā va sā dhamma-tthitatādhamma-niyāmata: sabbe saṅkhāra aniccā usw.«
nissaya, nissita
Diese beiden Begriffe in Verbindung mit tanhā, bzw. , gehören wohl bloß der Kommentarliteratur an. Vgl. Vis. I.
nevasekha nāsekha
Während sekha und asekha bereits in den älteren Suttentexten erwähnt werden (z.B. A.II.4: »sekho ca asekho ca imasmim loke . . . āhuneyyā . . .«), findet sich dieser Begriff wohl zuerst in Pug. 25.
paccaya
Diesen Begriff findet man sehr häufig in den alten Suttentexten, u. zw. in solchen Ausdrücken wie: »ko hetu, ko paccayo«, »yam yad eva paccayam paticca uppajjati viññānam« usw., oder als Abl. Adv. in der Paticca-samuppāda-Formel: »avijja-paccayā sankhārā, saṅkhāra-paccayā viññānam usw.« Die Namen aller 24 paccaya hingegen werden erst im Abhidhamma-Kanon (Patth.) aufgezählt und erklärt. 5 von den Bedingungen werden bereits in Pts. (II. 49-54; 59f, 72-77) erwähnt, nämlich: sahajāta-paccaya, aññamañña-paccaya, nissaya-paccaya, sampayutta-paccaya, vippayutta-paccaya.
1. hetu wird in den alten Suttentexten in ganz allgemeiner und unbestimmter Weise als Synonym von paccaya gebraucht (s. vorh.), d.i. als 'Bedingung, Grund, Ursache; bedingt durch' usw. Als Bezeichnung für die heilsamen bzw. unheilsamen Wurzeln (mūla; vgl. M. 9) wird dieser Terminus zum erstenmal im Abhidhamma-Kanon gebraucht.
2. ārammana hat in den Suttentexten die Bedeutung 'Abhängigkeit, Stütze' oder 'abhängig von, gestützt auf', z.B. M. 2: »tadārammanañ ca sabba-lokam mettā-sahagatena cetasā pharitvā . . .« oder D. 33; S.XXII. 53: »viññānam . . . rūpārammanam . . . vedanārammanam . . .«. Als Bezeichnung der Sinnenobjekte findet der Begriff Anwendung im Abhidhamma-Kanon (z.B. Dhs.), obgleich schon in den ältesten Texten die Abhängigkeit alles Bewußtseins von den 6 Sinnenorganen erklärt wird, z.B.: »cakkbuñ ca paticca rūpe ca uppajjati viññānam usw.«
3. adhipati. Die 4 adhipati kommen unter diesem Namen erst im Abh. Kanon (bes. Patth.) vor, unter dem Namen idhhipādā aber bereits in den ältesten Texten. Im Sutta werden übrigens 3 adhipateyya erwähnt: atta-adhipati, loka-adhipati, dhamma-adhipati (s. A.III.38).
4. u. 5. anantara u. samanantara finden sich zum erstenmal im Abh. Kanon (Path.). Der erste Begriff findet sich jedoch bereits angedeutet in den alten Suttentexten, u. zw. im Ratanasutta des Khp. u. Snp.: »samādhim ānantarikañ ñam āhu: die Konzentration (verbunden mit dem arahatta-magga), welche man nennt die Unmittelbare Bedingung (für die arahatta-phala)«.
6. u. 7. sahajāta- und aññamañña-paccaya. Obgleich diese beiden Termini als solche nicht in den alten Suttentexten anzutreffen sind, so wird doch das Zusammenentstehen und Sichgegenseitigbedingen sowohl der 4 Elemente als auch besonders der 4 geistigen Daseinsgruppen (Gefühl, Wahrnehmung usw.) schon in den ältesten Suttentexten gelehrt (vgl. W.d.B. §30).
8. nissaya-paccaya wird erwähnt in Pts.; s. vorh.
9. upanissaya-paccaya. Diese Bedingungsart kommt, wenn auch nicht dem Namen, so doch der Bedeutung nach häufig in den ältesten Suttentexten vor. Selbst den Ausdruck upanisā (entweder eine Kontraktion von upanissaya oder dem Ger. upanissāya; also < siehe sri, nicht < siehe sad!) trifft man bisweilen dafür, z.B. S.XII.23: »yam pi 'ssa tam bhikkhave khayasmim khaye ñānam, tam sa-upanisam vadāmi, no anupanisam. kā ca bhikkhave khaye ñānassa upanisā? vimuttî ti 'ssa vacanīyam . . . vimuttiyā upanisā virāgo . . . virāgassa upanisā nibbidā . . .« - Die Begriffe pakati-upanissaya, āramanûpanissaya u. anantarûpanissaya finden sich ebenfalls zum erstenmal im Abh. Kanon.
Dasselbe trifft auch für alle übrigen Bedingungsarten zu.
pañcadvārāvajjana
siehe citta-vīthi.
patipatti
siehe pariyatti.
patipannaka
kommt in Pug. Nr. 17 vor.
pativedha
siehe pariyatti.
patisandhi
ahetuka-patisandhi, du-hetukapatisandhi-patisandhi u. ti-hetuka-patisandhi sind reine Kommentarbegriffe und daher weder im Sutta- noch Abh. Kanon anzutreffen.-
Zu patisandhi-citta siehe citta-vīthi.
Diese Bezeichnung gehört bloß der Kommentarliteratur an, der dadurch bezeichnete Glaube aber wird schon im Suttenkanon erwähnt, wie aus dem Hauptteil ersichtlich.
siehe sacca.
paricchinnākāsa kasina
wird in den Kommentaren gebraucht für ākāsa-kasina der alten Suttentexte.
pariññā
Die 3 Begriffe ñāta-pariññā, tīrana- u. pahāna-pariññā gehören der exegetischen Literatur an, sind aber bereits angedeutet in Pts. (I. 87): »abhiññā-paññā ñātatthe ñānam, pariññā-paññā tīranatthe ñānam pahāna-paññā pariccāgatthe ñānam . . . ye ye dhammā abhiññātā honti, te te dhammā ñātā honti . . . tīritā . . . pahīnā . . ."
pariyatti, patipatti, pativedha
Der erste von diesen 3 grundlegenden Begriffen gehört bloß der Kommentarliteratur an, während die beiden übrigen bereits in den Suttentexten zu finden sind. Die dreifache Gruppierung ist somit eine spätere Zusammenstellung.
pahāna
Die 5 Termini wie vikkhambhana-pahāna usw. sind offenbar nicht in den ältesten Sutten zu finden, wohl aber werden sie schon in Pts. (II. 179 f) aufgezählt und erklärt.
palibodha
Die Gruppe der 10 palibodha wird wohl zum erstenmal erwähnt im Khp. Kom. (PTS. 39) und erklärt in Vis. III (PTS. 89-97).
siehe lahutā.
pādaka jjhāna
fehlt zwar im Sutta- und Abh. Kanon dem Wortlaute, nicht aber der Bedeutung nach. Z.B. wird in A.IX.36 gezeigt, wie die Vertiefungen der Reihe nach die Grundlage bilden mögen für vipassanā, ebenso in vielen Texten, wie die 4. Vertiefung die Grundlage und Voraussetzung bildet für die Erreichung der Höheren Geisteskräfte (abhiññā).
pāramī, pāramitā
Abgesehen von den 2 apokryphen Werken Buddhavamsa und Cariyapitaka wird die Gruppe der 10 pāramī bloß in den Kommentaren behandelt.
rūpa, nipphanna rūpa und rūpa rūpa
sind bloß in den Kommentaren anzutreffen. pasāda-rūpa findet sich schon im Abh. Kanon (u. zw. Dhs. §585 u. 597 f), während upādinna-rūpa bereits in den ältesten Sutten häufig angedeutet ist, z.B. M.28. Vgl. upādā-rūpa. - sappatigha-rūpa wird bereits in D. 33 erwähnt.
sacca
paramattha-sacca u. vohāra- (bzw. sammuti-)sacca sind als solche bloße Kommentarbegriffe, werden aber schon klar angedeutet in den ältesten Suttentexten, z.B.: »Imā kho citta loka-sāmaññā, loka-vohārā . . .« (D. 9); ferner: »sammuti-ñāna. . .« (D. 33).
santāna, santati
citta °, rūpa °, khandha °, bhavanga ° usw.
finden sich vereinzelt bereits im Abh. Kanon (z.B. Dhs. § 643; Kath. 110; s. Guide), sind aber sehr häufig in den Kommentaren. Im Suttenkanon, u. zw. Thag. 716 fand ich saṅkhāra-santati.
santīrana citta
siehe citta-vīthi.
samatha yānika
siehe sukkhavipassaka.
Diesen Begriff trifft man wohl zuerst in Pug. No. 19, trotzdem die dadurch angedeutete Person schon in A. besprochen wird, wie aus dem Hauptteil ersichtlich.
samādhi
parikamma-samādhi, upacāra-samādhi u. appanā-samādhi trifft man nur in den Kommentaren.
Samutthāna
kamma-samutthāna, citta-samutthāna, utu-samutthāna, āhāra-samutthāna (= kammaja usw.):
diese Vierereinteilung aller körperlichen Phänomene nach ihren wesentlichen Entstehungsbedingungen wird zum erstenmal ausführlich dargelegt in den Kommentaren, bes. Vis. Immerhin aber wird der Terminus citta-samutthāna-rūpa bereits in Dhs. § 586 u. Patth. angedeutet: »tam (d.i. citta-cetasika-dhammā) samutthānānañ ca rūpānam . . .« Die Lehre selber läßt sich wohl schon mehr oder weniger in den ältesten Texten nachweisen.
sampaticchana citta
siehe citta-vīthi.
sammasana
Dieser Begriff kommt in genau demselben Sinne auch in den ältesten Suttentexten vor, jedoch stets nur als Verb. (z.B. S XII.66). Genau so ist es mit seinem Synonym vavatthāna (z.B. M.111).
siehe sacca.
sīla
Paccayasannissita-sīla, paccavekkhana-sīla usw; so wird in den Kommentaren der mit weiser Erwägung verbundene (,patisankhā yoniso') Gebrauch der 4 Bedarfsartikel des Mönches (Gewand, Speise, Arznei, Wohnung; vgl. M. 2) bezeichnet. Auch die 3 anderen pārisuddhi-sīla, wie patimokkhasamvara-sīla, indriyasamvara-sīla u. ājīvapārisuddhi-sīla, werden bereits in den ältesten Suttentexten (z.B. M. 53; D. 2; M. 2 usw.) behandelt, wenn auch diese sie andeutenden Termini erst in den Kommentaren anzutreffen sind. Ähnlich verhält es sich mit pannatti-sīla und pakati-sīla, die den beiden Suttenbegriffen abhisamācārikā sikkhā und ādibrahmacariyakā sikkhā (s. A.IV.243) entsprechen.
(= suddhavipassanā-yānika) und samatha-yānika sind bloß in den Kommentaren anzutreffen. Die beiden ersten Begriffe entsprechen ungefähr dem paññā-vimutta der Suttentexte, während sich der letzte mit ceto-vimutta deckt.
kommt zum erstenmal im Abhidhamma vor. Vgl. Patth. (Guide, VI. 114).
tathatā
Dieser Begriff dürfte in dem angegebenen Sinne vielleicht nur in Kath. (186) des Abhidhamma-Kanons vorkommen. Ob er auch in der Kommentar-Literatur anzutreffen ist, vermag ich z. Zt. nicht mit Sicherheit festzustellen.
tad ārammana citta
siehe citta-vīthi.
thera vāda
Diese Bezeichnung wurde bereits von dem Buddha selber gebraucht, aber mit Beziehung auf die Lehre des Alara-Kālāma (s. M. 26). Als Name für die Buddha-Lehre trifft man ihn nur in den Kommentaren.
siehe lahutā.
(utu-ja-samutthāna)-rūpa siehe samutthāna.
siehe ñāna.
upaghātaka kamma
siehe kamma.
upacaya
ist ein Abhidhammabegriff, der allerdings auch schon im Suttenkanon angedeutet ist, z.B.: »pañcûpādānakkhandhā upacayam gacchanti« (M. 149) und: »ayam kāyo . . . odana-kummās'upacayo« (D. 2).
siehe javana.
upacāra samādhi
siehe samādhi.
upatthambhaka kamma
siehe kamma.
siehe paccaya.
upapīlaka kamma
siehe kamma.
upādā rūpa
Dies ist zwar ein Abh. Begriff, der jedoch schon in den ältesten Suttentexten in erläuternder Weise wiederholt angedeutet wird, z.B. M. 9: »catunnañca mahābhūtānaṃ upādāyarūpaṃ.« Upādā steht für das Gerundium upādāya.
vatta
kamma-vatta, kilesa-vatta u. vipāka-vatta dürfte wohl zum erstenmal in Vis. erwähnt sein.
vatthu
als Bezeichnung für die 5 physischen Sinnenorgane (cakkhu-vatthu usw.) trifft man bloß in den Kommentaren, wird aber bereits angedeutet in Vibh.(71) des Abh. Kanons: »cakkhum p' etam . . .«
Und in Dhs. § 679 ff finden wir: »cakkhāyatanam: idam tam rūpam, cakkhusamphassassa (cakkhusamphassajāya vedanāya . . . cakkhuviññānassa) vatthu usw.« hadaya-vatthu findet sich bloß in den Kommentaren.
viññatti
kāya-viññatti u. vacī-viññatti sind zum erstenmal im Abh. Kanon (Dhs. §665, 718) anzutreffen.
vipassanūpakkilesa
Die Gruppe der 10, werden zum erstenmal in Pts. (II. 102) erwähnt. Der obige Terminus jedoch ist noch nicht dort anzutreffen, doch wird gesagt, daß durch diese 10 Dinge der Geist befleckt werden mag (kilissati). Der Begriff als solcher kommt wohl zum erstenmal in Vis. XX vor.
vimokkha
suññata-, animitta-, appanihita-vimokkha, werden wohl zum erstenmal unter diesem Namen in Pts. (II 35f) aufgezählt und erklärt. In D. 33 heißen sie: suññata-samādhi usw.
vivatta
als Bezeichnung des Nirwanas trifft man wohl erst in der Kommentarliteratur.
wird bereits in Pts. (I. 24) zusammen mit den übrigen 17 Haupt-vipassanā-Arten aufgezählt.
vutthāna gāminī vipassanā
trifft man zum erstenmal in Pts. (I. 66-70), u. zw. unter dem Namen vutthāna-vivattane ñāna.
vokāra
pañca-vokāra, catu-vokāra u. eka-vokāra (bhava)
findet man in diesen Bezeichnungen erst in den Kommentaren, z.B. Vis. dem Sinne nach aber bereits in den ältesten Suttentexten.
votthapana citta
siehe citta-vīthi.
siehe sacca.
yamaka pātihāriya
wird zum erstenmal erwähnt und beschrieben in Pts. (1. 53), wie aus dem Hauptteil zu ersehen.
yogāvacara, yogī
Die erste Bezeichnung findet sich nur in den Kommentaren, die zweite auch in Mil.
(*f1) Die Objekte des Körpersinnes sind das durch Druck-, Tast-, Kälte-, Schmerzempfindung usw. erkennbare Feste-, Hitze- und Windelement. Da diese bereits oben unter der nicht-abhängigen Körperlichkeit aufgezählt sind, sind sie hier nicht nochmals erwähnt.
Ferner siehe upādinna-rūpa, pasāda-rūpa, nipphanna-rūpa.
(*f3) Ohne Wahrnehmung kann das dazugehörige Bewußtsein nicht aufsteigen.
(*f4) Von diesem gigantischen und wichtigsten, aber äußerst schwierigen Werke wurde inzwischen der erste Band ins Englische übersetzt vom Ehrw. U Narada (Mulapatthana Sayadaw) aus Rangun, unter dem Titel Conditional Relations (Pali Text Society. London, 1969). Dieser erste Band dient als Muster, wonach die folgenden Bände zu variieren sind. Siehe, Guide VII.