Abhidhamma-Piṭaka III

Dhātu-Kathā - Prinzip-Erklärungen

Erste deutsche Übersetzung aus dem Pāli von Santuṭṭho Bhikkhu

1. Auflage 2018
Gesamtgestaltung: Santuṭṭho Bhikkhu © 2018 Santuṭṭho
Eigenverlag, Berlin ISBN: 978-3-00-061461-3

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Die hier gezeigten Texte sind vom Übersetzer und Autor Santuttho Bhikkhu ausschließlich der Webseite palikanon.com kostenlos zur Verfügung gestellt worden. Alle Leser verpflichten sich das Urheberrecht zu achten.

Dieses Buch ist auf der Webseite: Satinanda erhältlich.


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungen

Vorwort

Hinweis

1. Grundschema der Ausarbeitung

2. Internes Grundschema

3. Grundschema der Ausarbeitungsmethode

4. Grundschema der Merkmale

5. Grundschemata außerhalb [des Dhātu-Kathā]

Erste Methode

Einteilung und Nichteinteilung

1. Die Daseinsaggregate

Auf Einem basierend

Auf Zweien basierend

Auf Dreien basierend

Auf Vieren basierend

Auf Fünfen basierend

2. Die Grundlagen

Auf Einer basierend

Auf Zweien basierend

Auf Zwölfen basierend

3. Die Prinzipien

Auf Einem basierend

Auf Zweien basierend

Auf Achtzehn basierend

4. Die [vier] Wahrheiten

Auf Einer basierend

Auf Zweien basierend

Auf Dreien basierend

Auf Vieren basierend

5. Die Fähigkeiten

Auf Einer basierend

Auf Zweien basierend

[Auf Zweiundzwanzig basierend]

6. Beim bedingt-abhängigen Entstehen

7. Zu Dreien

8. Zu Zweien

Zweite Methode

Eingeteilt und nicht eingeteilt

Dritte Methode

Nicht eingeteilt und eingeteilt

Vierte Methode

Eingeteilt und eingeteilt

Fünfte Methode

Nicht eingeteilt und nicht eingeteilt

1. Zu Dreien

2. Zu Zweien

Sechste Methode

Verbundenheit und Unverbundenheit

1. Die Daseinsaggregate

2. Die Grundlagen

3. Die Prinzipien

4. Mit den [vier] Wahrheiten beginnend

5. Zu Dreien

6. Zu Zweien

Siebente Methode

Verbunden und nicht verbunden

Achte Methode

Nicht verbunden und verbunden

Neunte Methode

Verbunden und verbunden

Zehnte Methode

Nicht verbunden und nicht verbunden

1. Zu Dreien

2. Zu Zweien

Elfte Methode

Einteilung von verbunden und nicht verbunden

Zwölfte Methode

Verbundenes eingeteilt und nicht eingeteilt

Dreizehnte Methode

Nicht Eingeteiltes verbunden und nicht verbunden

Vierzehnte Methode

Unverbundenes eingeteilt und nicht eingeteilt

1. Mit den Aggregaten beginnend

2. Mit den [vier] Wahrheiten beginnend

3. Mit Kontakt beginnende Siebenergruppe

4. Zu Dreien

5. Zu Zweien

Anhang

1. Die drei Hauptkategorien

2. Subkategorien

Grundschema 1 der Dhammasaṅgaṇī

Grundschema 2 der Dhammasaṅgaṇī

Bibliografie


Abkürzungen

Asl Atthasālinī
CSTP Chaṭṭha Saṅgāyana Tipiṭaka Pāḷi [VRI]
Dhs Dhammasaṅgaṇī
MN Majjhima-Nikāya
Nig Nighaṇḍu (Pāli-Deutsch Wörterbuch)
Nyp Nyanaponika
Nyt Nyanatiloka
Pm Paṭisambhidāmagga
PTS Pāli Text Society
PTSD PTS Dictionary
Vism Visuddhimagga

Vorwort

Das dritte Buch aus der Sammlung scholastischer Texte (Abhidhamma) ist dem entsprechend zusammengestellt. Im ersten Paragrafen, dem Grundschema der Ausarbeitung(-en), werden in vierzehn Punkten vier verschiedene Begriffe miteinander in Zusammenhang gebracht: eingeteilt, nicht eingeteilt, verbunden und unverbunden. Ein logisch nachvollziehbarer Grund für diese Begriffe bzw. deren Kombination ist nicht erkennbar. Wer die Dhammasaṅgaṇī, also das erste Buch der Scholastik bereits kennt, dem wird diese Vorgehensweise bekannt sein und dem entsprechend wird man bedeutend leichter verstehen, was mit dem Titel "Dhātu-Kathā" gemeint ist – nämlich keine "Abhandlung über die Elemente", wie es üblicherweise (auch im Englischen) übersetzt wird, sondern dass hier Prinzipien beschrieben werden. Von den materiellen Grund-Elementen, also Erde (paṭhavī), Wasser (āpo), Feuer (tejo), Wind (vāyo) und Raum (ākāsa), die durchaus auch als "Prinzipien" verstanden werden können, wird hier nur indirekt gesprochen. Auch die achtzehn Elemente, welche die Bedingungen für die geistigen Vorgänge sind[1], werden als solche "nur" unter den erwähnten Kategorien ("Prinzipien") gelistet. Des Weiteren wären als "Elemente" (dhātu) wenigstens noch die drei "Welt-Elemente" Sinnenwelt (kāma-dhātu), feinstoffliche Welt (rūpa-dhātu) als auch die unkörperliche Welt (arūpa-dhātu) zu nennen. In MN 115 werden weitere Gruppen von Elementen genannt. Man könnte also den Titel "Dhātu-Kathā" durchaus mit "Prinzipielle Erklärungen" oder "Abhandlung über Prinzipien" übertragen.

Im "Buddhistischen Wörterbuch" des Ehrw. Ñāṇātiloka findet sich bemerkenswerterweise kein Hinweis auf dieses in den buddhistischen Kanon (Ti-piṭaka) aufgenommene Werk, dafür aber eine längere Erklärung zum Begriff dhātu-vavatthāna ("Feststellung der Elemente"), der im Visuddhimagga[2] behandelt wird, einem nichtkanonischen Werk des Gelehrten Buddhaghosa (etwa um 500 u.Z.), aber das mag den damaligen Umständen geschuldet sein, unter denen jenes Buch entstand, das für den Buddhismus im deutschsprachigen Raum bahnbrechend war und in gewissem Umfang noch immer ist.

Wir verzichten hier auf die müßige Diskussion, inwiefern der Abhidhamma authentisches Buddhawort ist und vermeiden ebenso die mitunter vehementen Glaubensbekenntnisse der Scholastiker bezüglich Allwissenheit und/oder Allmacht der Buddhas. Hier in diesem Buch soll nur eine möglichst genaue Übersetzung des Pāli-Textes gegeben werden. Vergleicht man mit der englischen Übersetzung, die 1962 von der Pali Text Society veröffentlicht wurde, wird man allerlei Differenzen feststellen. Das liegt zum einen daran, dass die Pāli-Texte so manche Worte enthalten, die in unserer Sprache kein exaktes Äquivalent haben, und zum anderen, dass ein englisches Äquivalent nicht zwingend auch im Deutschen passt. So wurde dhātu, wie bereits erwähnt, nicht ebenfalls mit "Element" übersetzt, sondern mit "Prinzip". Weil "Augen-Element" (cakkhu-dhātu) im Deutschen nicht das wiedergibt, was gemeint ist, nämlich das "Seh-Organ" nicht als eine Art statisches Ding, sondern als bedingt-abhängig entstehend-vergehendes, d.h. prozesshaft funktionierendes Prinzip.

Da seit 2011 bereits eine vollständige deutsche Übersetzung der Dhs vorliegt, konnten viele Begriffe von dort fast 1:1 übernommen werden. Die vielen der in Myanmar üblichen Tabellen der englischen Ausgaben (wobei die Übersetzung von Tan bei weitem vorzuziehen ist), die das Verständnis des Textes erleichtern sollen, sind im Pāli-Original nicht enthalten und somit willkürliche Hinzufügungen, die hier fortgelassen wurden. Dafür wurden u.a. die beiden Grundschemata aus der Dhs als Anhang hinzu gefügt, weil sich "Hinweis" Nr. 5 direkt darauf bezieht. Ebenfalls im Anhang sind die Haupt- und Subkategorien der behandelten Begriffe gelistet.

Es wird auf die sehr gute Abhandlung (englisch) von P.B. Tan verwiesen, worin die Dhātu-Kathā ausführlich unter Zuhilfenahme von allerlei Grafiken/ Tabellen relativ gut verständlich erklärt wird.

Santuṭṭho Bhikkhu
Kathina 2018


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Bibliografie

Mon, Mehm Tin, Dr. Die Essenz des Buddha-Abhidhamma Michael Zeh Verlag, Berlin 2017

Nārada, U Discourse on Elements (Dhātukathā) PTS, Bristol 2012

Nyanatiloka Buddhistisches Wörterbuch Christiani, Konstanz 1989

Santuṭṭho Bhikkhu Auflistung der Phänomene – Dhammasaṅgaṇī Eigenverlag, Berlin 2017

derselbe Nighaṇḍu – Pāli-Deutsch Wörterbuch Eigenverlag 2017

derselbe Paṭisambhidāmagga – Der analytische Weg Eigenverlag 2018

Tan, P.B. A Perfect Knowledge of Mind-Body from the Abhidhamma (Dhātukathā) 2017


[1] Auge, Objekt, Sehbewusstsein; Ohr, Geräusch, Hörbewusstsein; Nase, Geruch, Riechbewusstsein; Zunge, Geschmack, Schmeckbewusstsein; Körper, Berührung, Berührungsbewusstsein; Geist (Denkorgan), Gedanke, Denkbewusstsein.
[2] Vism XI,2. Aber in XV,2 werden die 18 Elemente abgehandelt.