Vepacitti, 'viprakāre', ist Bezeichnung und Gattungsname für Lümmel, Bengel, Polterer. Der Ahnherr ist 'Vipracit', von dem auch der Unholde Oberfürst, der Mondverfinsterer Rāhu, abstammt. [KEN, D.20]

Er ist ein Asura Fürst, der zusammen mit Namuci (Māra) der Götterversammlung beiwohnte, wie im Mahāsamaya Sutta (D.20) überliefert ist. Unter den Asuras sind Vepacitti, Rāhu und Pahārada die Fürsten. Z.B., AA.ii.758, Vepacitti als der erste (sabbajetthaka, SA.i.263).

Vepacitti war der Freund von Rāhu (Lt. Note in S.2.10 ist er sein Vater). Als Rāhu einmal den Göttersohn Candimā und ein andermal Suriya festhielt und diese Buddha beschwörten, floh Rāhu zu Vepacitti um Schutz zu suchen (S.2.9-10).

Die Götter nahmen einmal nach einem Kampf mit den Asuras Vepacitti gefangen und brachten ihn an Händen und Füßen gebunden vor Sakka in die Sudhammā Halle. Dort beschimpfte und verschmähte Vepacitti beim Eintreten und Verlassen der Halle den Götterkönig Sakka mit niederträchtigen Worten aber Sakka verhielt sich schweigend. Von Mātalī darauf angesprochen sagte Sakka, dass es für ihn nicht angemessen ist, mit einem Dummkopf Worte zu wechseln. S.35.207. Als Vepacitti dachte, "die Götter sind im Recht ich gehe zu den Göttern", verschwanden seine Fesseln und er konnte die himmlischen Sinnesfreuden genießen, als er aber dachte, "die Dämonen sind im Recht, ich gehe zu den Dämonen", war er wieder gefesselt und konnte keine himmlischen Sinnesfreuden mehr empfinden.

Auf Vepacittis Gefangennahme wird in Thag.vs.749 verwiesen.

Bei einer anderen Gelegenheit wollte Vepacitti, dass der Kampf zwischen den Göttern und den Dämonen durch ein Gedichte-Duell zwischen ihm und Sakka entschieden wird. Sakka war damit einverstanden und Vepacitti als der ältere Gott sagte das erste Gedicht auf. Sakka sprach das nächste und es wurden mehrere Gedichte abwechselnd von den beiden aufgesagt. Sakka ging als Sieger hervor, denn beide, Götter und Dämonen entschieden zu seinen Gunsten. Wie sie sagten, drückten die Verse Sakkas Frieden aus und die von Vepacitti Gewalt. (S.11.5).

Einmal, als Sakka in Gedanken den Vorsatz fasste niemand zu betrügen, nicht einmal seinen Feind, las Vepacitti seine Gedanken und näherte sich ihm. "Halt," sagte Sakka, "du bist gefangen"; aber Vepacitti erinnerte ihn an seinen Vorsatz und ging frei aus. (S.11.7).

Buddhaghosa sagt aus (SA.i.266), dass Vepacittis ursprünglicher Name Sambara war. Als Sambara sich weigerte, den Weisen das Versprechen zu geben, ihnen keinen Schaden zuzufügen, verfluchten ihn diese und von da an konnte er nicht mehr ruhig schlafen und wurde von Alpträumen geplagt. Das brachte seinen Verstand so durcheinander (cittam vepati), dass er Vepacitti ("Verrücktes Nervenbündel") genannt wurde. Als Vepacitti krank war, besuchte ihn Sakka und bot sich an ihn zu heilen, wenn er ihm den Sambara Zauberspruch lehre. Die Dämonen erlaubten Vepacitti nicht den Spruch weiterzugeben und Vepacitti warnte Sakka, dass die Ausübung des Zaubers, Sambara nur Leiden in der Hölle einbrachte und er so etwas vermeiden sollte. (S.11.23).

Buddhaghosa erklärt, wenn Vepacitti den Zauber weitergegeben hätte, es die Absicht Sakkas war, ihn vor die Weisen zu bringen, um sie um Verzeihung zu bitten. (SA.i.272). Diese Aussage steht im Gegensatz zu Buddhaghosas früheren, dass Sambara und Vepacitti identisch seien. Vielleicht, wie Mrs. Rhys Davids vorschlägt (KS.i.305, n.4), war Sambara der Name eines Titels und nicht der von einer Person.

Erwähnt wird (S.11.9) ein Besuch von Sakka und Vepacitti bei tugendhaften Weisen in einer Waldhütte. Vepacitti in seinen Stiefeln, sein Schwert an seiner Seite, unter seinem über ihn gehaltenen Baldachin, trat durch das Haupttor ein, wogegen Sakka in aller Bescheidenheit durch eine Seitentür eintrat. Buddhaghosa erklärt (SA.i.265) die merkwürdige Verbindung zwischen Sakka und Vepacitti, weil sie Vater und Schwiegersohn waren und sich manchmal bekriegten, manchmal jedoch lebten sie in Eintracht. Im Dhammapada Kommentar (DhA.i.278 L; cf. J.i.205f ) findet sich eine romantische Verheiratung von Sakka mit einer Tochter von Vepacitti, namens Sujā.

Nach dem Kathā Vatthu, verheirateten sich Vepacitti Familienmitglieder mit den Göttern und im Kathā Vatthu Kommentar steht, dass einmal eine Schar von Asuras, dem Gefolge Vepacittis angehörend, aus dem vierfältigen Leidenszustand befreit und bei den Göttern aufgenommen wurden. Siehe Points of Controversy, p. 211.

Sanskrit Texte nennen ihn Vemacitra oder Vemacitrī. Z.B., Dvy., pp. 126, 148; Mtu.iii.138,254.


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