Die Asuras (Titanen, Dämonen), die Feinde der Götter, und meist auch den Menschen feind, waren ehemals die Inhaber des Himmels der Götter von dem Gefolge der Dreiunddreißig. In ihrem wechselvollen Kampfe mit Sakka (Indra) mußten sie endlich unterliegen. Sie wurden vom Gipfel des Weltbergs Sinéru in die Tiefen des Meeres hinabgeworfen. Dort im Grunde des Meeres, am Fuße des Weltberges ist ihr Wohnsitz. Nach seinem Sieg über die Asuras stellte Sakka die vier Großkönige, die Regenten des untersten Himmels, mit ihrer Gefolgschaft, als Wächter gegen die Titanen auf, u. z. übernahm ein jeder der vier Großkönige die Wache nach einer bestimmten Himmelsrichtung.

Die Asuras zerfallen in zwei Parteien oder Gruppen. Die eine, die der Vepacittiyas (genannt nach dem Asura Vepacitti, dessen Tochter Sujātā die erste Gemahlin des Sakka wurde, neigt in ihrer Sympathie mehr den Göttern zu, während die Gruppe der Kālakañjakas ganz dämonischen Charakter trägt.

Einer ihrer Hauptvertreter ist Rāhu, der beständige Feind und Verfolger der beiden Götter Suriya (Sonne) und Canda (Mond). - Sakka-Samyutta; Kulāvaka-Jāt. (31); Pañcagatidipana 69.

 

In der Pali Literatur werden die Asura in die untergeordneten Gottheiten eingereiht wie die:

Wiedergeburt als Asura in der Dämonenwelt wird als eine der vier ungünstigen Wiedergeburten betrachtet und galt als schwere Strafe (apāyā), die anderen sind Niraya, Tiracchānayoni und Pettivisaya (z.B., It.93; J.vi.595; J.v.186; Pv.iv.11).

Der Kampf zwischen den Devas und den Asuras wird sogar in den ältesten Büchern des Tipitaka erwähnt und wird an verschiedenen Stellen exakt wiederholt (Z.B., D.21; S.11.3-6; S.35.207; M.37; A.ix.39, Jat.31).

Als Fürst oder König der Asura wird oft Asurinda (*) genannt, mehrere Asuras werden mit Fürst der Dämonen bezeichnet, am häufigsten jedoch Vepacitti (z.B., S.2.9; S.11.4ff; S.11.23; S.35.207; Jat.31) und Rahu (A.v.197, A.iv.15).

(*) Sakka wurde auch Asurinda und Asurādhipa genannt; siehe, z.B., J.i.66 (Asurindena pavitthadevanagaram viya) und J.v.245, wo uns erzählt wird, dass von der Zeit an wo er die Asura besiegt hatte, er Asurādhipa genannt wurde.

Weiters findet sich noch Pahārāda (A.viii.19) (v.l. Mahābhadda), Sambara (S.11.10), Verocana (S.11.8; wahrscheinlich ein anderer Name für Rāhu, siehe DA.ii.689), Bali (D.ii.259), Sucitti (D.ii.269) und Namucī (D.ii.269).

Über die Asuras wird gesagt, dass sie sich im Ozean aufhalten, nachdem sie von Vajira-hattha (Indra, J.v.139, genannt Asurappamaddana) besiegt worden sind und werden Vāsava's Brüder genannt, mit wundervollen Kräften und großer Herrlichkeit. Sie waren anwesend bei der Mahā Samaya Sutta, D.20 (siehe DA.ii.689).

Buddhaghosa sagt, dass sie alle Nachkommen von einem Asura Mädchen mit Namen Sujātā waren. Das kann nicht Sujātā sein, Vepacitti's Tochter, die Sakka heiratete (J.i.205-6).

Dānavā ist ein andrer Name für Asura, weil sie Abkömmlinge von Danu sein sollen.

Es gab offensichtlich mehrere Gruppen von Asura, und zwei werden in den Pitakas genannt, die Kālakañjakas und die Dānaveghasas. Die Dānaveghasas hielten Bogen in ihren Händen. Die Kālakañjakas waren von furchterregender Gestalt (D.ii.259), und wurden als die niedrigste Gruppe der Asuras angesehen (D.iii.7; siehe auch Kālakañjaka und Vepacitti).

Wie oben schon erwähnt, weilten die Asuras im Tāvatimsa zusammen mit den Göttern (devas). Als Magha Mānavaka als Sakka geboren wurde, gefiel ihm nicht sein Königreich mit anderen teilen zu müssen und nachdem er die Asuras betrunken gemacht hatte, ließ er sie an ihren Füßen die Steilhänge des Sineru hinunter werfen. Dort fielen sie in das, was als Asurabhanava bekannt wurde, an der tiefsten Stelle des Sineru, mit der gleichen Ausdehnung wie der Tāvatimsa. Dort wuchs der Cittapātalī Baum und wenn er blühte, dann wussten die Asuras, das sie sich nicht mehr in der Götterwelt befanden. (Siehe Note zu S.11.1)

Um ihr Königreich wieder zu gewinnen kletterten sie den Sineru hinauf, "wie Ameisen an einer Säule." Als Alarm gegeben wurde, begab sich Sakka hinaus in den Ozean um mit ihnen zu kämpfen. Aber als er zu unterliegen schien, flüchtete er mit seinem Vejayantaratha. Aus bedenken, dass sein Wagen die jungen Garulas verletzen könnte, kehrte er um. Die Asuras, in dem Glauben, dass Sakka Verstärkung bekommen hat und deshalb zurück kommt, flohen aus panischer Angst direkt in den Asurabhavana. Sakka ging zurück in seine Stadt und im Moment seines Sieges entstand der Vejayantapāsāda Palast. Um eine Rückkehr der Asuras zu vermeiden, stellte Sakka an fünf Stellen Wachen auf, Nāga, Garula, Kumbhanda, Yakkha und die vier gossen Götter Könige. Überall waren Abbildungen von Indra mit dem Blitz in der Hand. (Jat.31; DhA.i.272-80; die gleiche Geschichte mit Abweichungen in Details, findet sich in SnA.484-5). Dort wird auch gesagt, als Sakka unter den Asuren wiedergeboren wurde, sie ihn mit großer Herzlichkeit empfingen. Siehe auch die verschiedenen Erlebnisse des Asuras Krieges im Samyutta Nikāya I.

Die Asuras werden manchmal Pubbadevā (SnA.484) genannt und ihr Königreich hat eine Ausbreitung von 10,000 Meilen. SnA.485; anderswo, auf der selben Seite ist es als 100,000 Meilen angegeben.

Zur Buddhaghosas Zeit, scheint der vergangene Glanz des Wortes Asura (ähnlich wie Ahura) längst verschwunden gewesen zu sein. Seine Erklärung ist jedoch interessant (SA.i.260). Als Sakka in der (zu dem Zeitpunkt noch) Asura-Welt (welche später Tāvatimsa wurde) geboren wurde, präparierten die Asuras ein Getränk, genannt Gandapāna. Sakka warnte seine Begleiter nicht davon zu trinken, aber die Asuren tranken davon und wurden betrunken den Sineru hinunter geworfen. Auf dem halben Wege nach unten wurden sie wieder nüchtern und schworen nie mehr Rauschmittel (surd) zu trinken; deshalb der Name Asura.

Der Anguttara Kommentar (ii.526) definiert Asura als 'bībhaccha', ekelhaft, widerlich. Sie besaßen eine Trommel, genannt Ālambara, angefertigt aus einer Krebsklaue. Sie verloren die Trommel im Kampf mit Sakka, und seit dieser Zeit wird sie von Sakka benutzt (Jat.267).

Eine Geschichte wird von Buddha erzählt (S.56.41) wo ein Mann sah wie eine ganze Armee mit ihren vier ganzen Divisionen in einen Lotusstengel eintrat und dachte er sei verrückt. Aber Buddha sagt, dass er eine Armee der Asuras auf der Flucht sah. Hier scheinen die Asuras Feen oder Naturgeister zu sein.


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