1. Ujjenī. Ujjeni, skrt. Ujjayini, heute Ujjain, ist eine bedeutende Stadt am Nordabhang des Vindhya-Gebirges.

Ujjenī, des PTOLEMÄUS, heute das kleine Ujjen, war durch viele Jahrhunderte eine der blühendsten und schönsten Städte des westlichen Mittelindien, die Hauptstadt des Landes Mālavā, auch unter dem Namen Avanti bekannt. Ujjenier, und vornehmlich Ujjenierinnen begegnen uns auf donatorischen Inschriften des, eine Tagesfahrt weiter gegen Osten gelegenen, hochberühmten Sāñcithūpo, aus dem dritten Jahrhundert vor Chr., ungemein oft. (KEN)
 

In der Zeit von Buddha Gautama, war Canda-Pajjota (Vin.i.276; DhA.i.192) König von Ujjenī und es herrschte eine freundschaftliche Beziehung zwischen den Städten Ujjenī und Magadha, dessen König Seniya Bimbisāra war. Nach Bimbisāras Tod jedoch, scheint Pajjota Krieg gegen Ajātasathu geplant zu haben. Siehe M.108.

Es gab eine alte Handelsroute von Ujjenī nach Benares und die Händler wetteiferten nicht nur mit dem Handel, sondern auch mit kulturellen Dingen. Siehe, z.B., Jat.243, wo die Kaufleute von Benares ihren Musikanten Guttila mit Mūsila, dem Hauptgeiger von Ujjenī vergleichen.

Es war auf dem Weg nach Ujjenī, wo Sona Kutikanna (4) den Geist (Peta) traf, dessen Worte ihn veranlassten der Welt zu entsagen (UdA.307f).

Die Route von Bāvarīs Anhängern führte durch Ujjenī (Sn.v.1011).

Ujjenī war der Geburtsort von Mahā Kaccāna (ThagA.i.483), von Isidāsī (Thig.v.405), von Abhaya (ThagA.41) und von der Kurtisane Padumavatī, Mutter von Abhayā (ThigA.39).

Bevor Asoka die Thronfolge seines Vaters in Pātaliputta übernahm, regierte für einige Jahre als Vizekönig in Ujjenī, und es war während dieser Zeit dass Mahinda und Sanghamittā geboren wurden (Mhv.xiii.10ff; Mbv.99; Sp.i.70).

Mahinda verweilte sechs Monate im Dakkhinagiri Vihāra in Ujjenī, bevor er sich auf die Reise nach Sri Lanka machte (Mhv.xiii.5).

Die Jātakas erzählen über Ujjenī, dass sie anscheinend, schon seit sehr früher Zeit, die Hauptstadt von Avanti war. Z.B., in Jat.498, wo Avanti Mahārāja in Ujjenī als Hauptstadt von Avanti regiert. Aber in der Mahāgovinda Sutte (D.19), wird Māhissatī als Hauptstadt von Avanti erwähnt. Wahrscheinlich verlor Māhissatī später an Bedeutung und wurde von Ujjenī überrundet, so finden wir Māhissatī vor Ujjenī erwähnt unter den Orten, die Bāvarīs Schülern auf dem Weg nach Sāvatthi passierten (Sn.v.1011).

Ujjenī ist identisch mit dem griechischen Ozene, etwa 77° E. und 23° N. (Bud. India, p.40; siehe auch CAGI, 560, und Beal ii.270 für Hiouen Thsang's Beschreibung).


2. Ujjenī. Eine Siedlung (nigama), der Wohnort der Tochter des Bankiers Rucinandā, welche ein Mahl von Milchreis an Padumuttara Buddha gab, kurz vor seiner Erleuchtung (BuA.158).


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