Eines der vier großen Königreiche zur Zeit Buddhas, die anderen drei waren Magadha, Kosala und Vamsa (oder Vatsa).

Avanti wird auch zusammen mit den sechzehn Mahājanapadā erwähnt (A.iii.71; A.viii.42; 43; 45).

Seine Hauptstadt war Ujjenī. Aber nach anderen Quellen (D.19), war, zumindest für einige Zeit, Māhissati die Hauptstadt von Avanti. Es ist gut möglich, dass das geschichtliche Avanti in zwei Teile geteilt war, in einen nördlichen Teil mit Ujjenī und einen südlichen Teil (auch Avanti Dakkhināpatha genannt) mit Māhissati (Māhismatī) als Hauptstadt (Bhandarkar: Carmichael Lectures (1918), p.54). Diese Theorie wird unterstützt von der Tatsache, dass im Mahābhārata (ii.31,10), Avanti und Māhismatī als zwei verschiedene Gebiete beschrieben werden.

Zu Buddhas Zeit war Pajjota der König von Avanti, ein Mann mit gewalttätigem Charakter (MV.viii.207) und deshalb als Canda Pajjota bekannt. Er wünschte sich das Nachbarkönigreich Kosambī, wo der König Udena herrschte, zu erobern, aber sein Plan ging nicht auf. Stattdessen wurde seine Tochter Vāsuladattā die Gemahlin von Udena und die beiden Reiche lebten in Frieden. Die romantische Geschichte von der Hochzeit findet sich in DhA.i.191ff. Für eine Zusammenfassung siehe Vāsuladattā.

Das Königreich von Assaka wird immer erwähnt in Verbindung mit Avanti. Auch während Buddhas Lebenszeit war Avanti ein Zentrum des Buddhismus. Unter vielen berühmten Mönchen und Nonnen befanden sich folgende:

Es wird gesagt, als Pajjota von dem Erscheinen des Buddhas hörte, er den Sohn seines Hofpriesters namens Kaccāna mit sieben anderen sandte, um ihn nach Avanti einzuladen.

Dem Buddha zuhörend, erreichten alle acht Boten die Arahatschaft und als Kaccāna die Einladung des Königs überbrachte, bat ihn der Buddha zurückzugehen und ihn in seinem Namen zu vertreten. Kaccāna kehrte zurück nach Avanti und bekehrte Pajjota zu Buddhas Lehre (ThagA.i.485). Danach scheint Mahā Kaccāna den größten Teil seiner Zeit in Avanti verbracht zu haben, in der Stadt Kuraraghara in Papāta Pabbata (S.22.3, S.22.4; S.35.130; S.35.132; A.x.26; auch UdA.307).

Obwohl die Lehre Buddhas somit eingeführt war, dauerte es noch lange bis sie Verbreitung fand, denn wir finden Mahā Kaccāna in grossen Schwirigkeiten, zehn Mönche aufzutreiben, um Sona Kutikanna (4) die höhere Ordination zu ermöglichen; in der Tat es dauerte drei Jahre bis er Erfolg hatte (MV.5.13). Später, als Sona Kutikanna den Buddha in Sāvatthi besuchte, überbrachte er Mahā Kaccānas Wunsch nach einer speziellen Regel zur Erleichterung der Mönche von Avanti Dakkhināpatha und auch von anderen Grenzländern (MV.5.13). Der Buddha stimmte zu und unter den neuen Regeln befanden sich folgende:

  1. Die höhere Ordination kann mit nur vier Mönchen und einem Vinayadhara erfolgen.
  2. Mönchen ist es erlaubt Schuhe mit dicken Sohlen zu tragen (weil in Avanti die Erde schwarz, rau und von Vieh zertrampelt ist).
  3. Mönche dürfen häufiger baden (die Leute aus Avanti legten großen Wert darauf).
  4. Schaf- und Ziegenfelle, etc., dürfen als Decken verwendet werden.
  5. Roben dürfen im Namen eines Mönches angenommen werden der den Ort verlassen hatte und die zehntage Regel für solch eine Spende tritt erst in Kraft, wenn die Robe den Mönch erreicht hat (Vergl. die erste Nissaggiya Regel, Vin.iii.195-6) (offensichtlich wegen der Seltenheit so einer Spende).

Zur Zeit des Vesāli Konzils jedoch war Avanti ein wichtiges Zentrum der ursprünglichen Lehre geworden, denn wir finden Yasa Kākandakaputta Boten nach Avanti sendend, um Representanten für das Konzil zu finden und wir erfahren, dass achtundachtzig Arahats dem Aufruf gefolgt sind (Vin.ii.298-9).

Neben anderen Orten in Avanti (zusätzlich zu oben genannten) waren Ghanaselapabbata, Makkarakata und Velugāma, und in Jaina Werken finden wir auch noch Sudarsanapura (Law: Ksatriya Tribes, p.148).

Sogar zu Buddhas Zeit finden wir Gerüchte, dass der König von Avanti Vorbereitungen traf, um Magadha anzugreifen, aber es wird nirgendwo gesagt, dass er es je tat (z.B. M.108). Später jedoch, vor der Candagupta Zeit, wurden Avanti und Magadha ein Herrschaftsgebiet. Vor Asoka König von Magadha wurde, war er Magadhas Vizekönig von Avanti und regierte in Ujjeni und dort wurden Mahinda und Sanghamittā geboren und aufgezogen (Mhv.xiii.8ff). Aber das Gebiet scheint seinen Namen behalten zu haben, zumindest bis zum zweiten Jahrhundert A.D., wie man es an den Rudradāmans Inschriften in Junagadh sehen kann (Buddhist India, p.28).

Avanti wird heute mit dem Land nördlich von den Vindhaya Bergen und nordöstlich von Bombay identifiziert, in etwa dem heutigen Mālwa, Nimār und den angrenzenden Teilen der Zentral Provinzen entsprechend (Law: Geography of Early Buddhism, p.22).

Im Milindapañha (Trs.ii.250, n.1) wird Avanti erwähnt als eine der drei mandalas oder großen Teile von Jambudīpa, mit den anderen beiden Pācīna und Dakkhināpatha.

Nach einer späteren Tradition, enthalten im Buddhavamsa (Bu.xxviii.10), wurden Buddhas Sitzmatte (nisīdana) und Decke nach seinem Tod in Avanti hinterlegt.

Es wurde angedeutet, dass in Avanti das moderne Pāli gesprochen wurde (z.B.,in Bud. India, pp.153-4). Es wurde weiterhin angedeutet, dass die Mönchsschule in Avanti - gegründet von Mahā Kaccāna, der als der beste Analytiker zu Buddhas Zeit galt und speziellen Nachdruck auf strenge Übung (dhutavāda) richtete (Vin.ii.299) - Zweigstellen von Wissen entwickelte, die sich hauptsächlich mit Grammatik und wissenschaftlichen Erklärungen der Lehre befassten. Die Pāli Grammatik, die Kaccāyana zugeschrieben wird und das Nettippakarana waren beides Werke dieser Schule. Für eine Diskussion siehe PLC.181ff

Avanti lag an der Reiseroute, die von den zehn Schülern Bāvaris, auf ihrem Weg von Patitthāna nach Sāvatthi genommen wurde.

Avanti war einer der Teile, in die das Land von König Renu unterteilt wurde, mit Hilfe seines Hofpriesters Mahā-Govinda. Der König von Avanti zu dieser Zeit war Vessabhū und seine Hauptstadt war Māhissati. D.19.


2. Avanti. König von Ujjeni zu einer älteren Zeit. Unter seiner Herrschaft war der Bodhisatta unter dem Namen Citta geboren, in einem Candāla Dorf ausserhalb Ujjeni. Seine Geschichte wird im Citta-Sambhūta Jātaka wiedergegeben. Jat498.


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