der "Blindenwald"
Ein Hain südlich von Sāvatthi, ein Gāvuta (ca. 3,5 km) von der Stadt entfernt. Er war gut bewacht und Mönche und Nonnen die Einsamkeit suchten, hielten sich dort auf.
In der Zeit von Kassapa Buddha, überfielen in dem Wald Räuber einen Anāgāmī Upāsaka mit Namen Sorata (Yasodhara, nach dem Samyutta K.), der in Jambudīpa herumwanderte, um Geld für Buddhas Cetiya zu sammeln. Sie stachen seine Augen aus und töteten ihn. Als Ergebnis ihrer Tat verloren alle 500 Räuber ihr Augenlicht und liefen blind in dem Wald umher, dadurch entstand der Name ("Blind," normalerweise falsch übersetzt mit "Dunkel"). Der Name hielt sich über zwei Buddha-Perioden. Die Geschichte wird erzählt im MA.i.336ff. und SA.i.148.
Man baute dort eine Meditation Halle (padhāna-ghara) für Mönche und Nonnen (MA.i.338). Es sind Geschichten überliefert, überwiegend von Nonnen, die von Māra im Andhavana in Versuchung geführt wurden. Z.B. Ālavikā, Soma, Kisāgotamī, Vijayā, Uppalavannā, Cālā, Upacālā, Sisūpacālā, Selā, Vajirā; ThigA.64, 66, 163.
Als Anuruddha einmal dort verweilte, wurde er schwer krank (S.52.10). Buddha führte dort eine Unterredung mit Rāhula, überliefert in der Cūla-Rāhulovāda Sutta, durch welche er die Heiligkeit erreichte. (AA.i.145).
Unter anderen, lebten dort auch, von Zeit zu Zeit, die Älteren Khema, Soma (A.vi.49), und Sāriputta (A.x.7), der letztere erfuhr einen besonderen Geisteszustand in seiner Versenkung (samādhi) (wo er erkannte dass bhavanirodha das nibbāna war).
Im Theragātha Kommentar (i.39) finden wir eine Diskussion zwischen Sāriputta und Punna über Läuterung (visuddhikamma). Im Vammikā Sutta (M.23) stellt eine Gottheit Fragen an Kumāra-kassapa, als er in Andhavana verweilte.
Einmal lauerten Räuber in einem Hinterhalt auf, um Pasenadi zu überfallen, als dieser auf dem Weg zu Buddha mit einer kleinen Eskorte durch den Wald wollte. Er wurde rechtzeitig gewarnt und ließ die Räuber gefangen nehmen und entlang der Straße pfählen oder kreuzigen. Buddha äußerte sich zu diesem Vorfall nicht, weil er dazu bestimmte Gründe hatte. (Siehe SA.i.131-2. Mrs. Rhys Davids bezweifelt die Echtheit dieser Geschichte; KS.i.127n.)
Die Therī Uppalavannā wurde in einer Hütte in dem Wald von einem jungen Brahmanen namens Ananda vergewaltigt, und es wird gesagt, dass von diesem Zeitpunkt an keine Nonnen mehr in dem Andhavana Wald lebten. (DhA.ii.49, 52).
Im Pārājikā (Vin.iii.28ff ) finden sich Erzählungen von Mönchen die sich an Schäferinnen und anderen vergingen und auch von Mönchen, die von Rinderdieben zurückgelassenes Fleisch aßen. (Vin.iii.64). Es geschah auch dort, wo Uppalavannā ein Stück Rindfleisch bekam, welches sie Udāyi mit der Bitte gab, es dem Buddha zu geben. Als Bezahlung gab sie Udāyi ihr Unterkleid (die Geschichte wird erzählt in Vin.iii.208-9).
Der Pārichattakavimāna (VvA.172ff ) war der Himmelpalast, der der armen Frau zukam, die Blumen im Andhavana gepflückt und sie Buddha gegeben hatte.
Die Regel, die es Mönchen verbietet nur mit einem Hüfttuch bekleidet ein Dorf zu betreten, wurde aufgrund des Vorfalls niedergelegt, bei dem einem Mönch im Andhavana die Robe gestohlen wurde (Vin.i.298).