1. Kokālika (Kokāliya). Ein Mönch, einer der Hauptjünger von Devadatta. Er kannte die Macht Buddhas und zögerte erst sich Devadattas Verschwörungs-Plänen anzuschließen, aber später, als ihm der Plan erklärt wurde, ließ er sich überzeugen (Vin.ii.196; iii.171).
Wenn die Mönche Devadatta für seine Verfehlungen angriffen, war Kokālika immer zur Stelle um ihn zu verteidigen (Vin.iii.174). Als Devadattas Ansehen schwand, ging Kokālika herum und lobte seine Leistungen, seine Herkunft, seine Heiligkeit und viele glaubten ihm (Jat.294). Er war ein guter Freund von Thullanandā (Vin.iv.335). Es wird gesagt, dass er sich beschwerte, weil man ihn nie fragte die Lehrtexte vorzutragen. Eines Tages gaben ihm die Mönche eine Chance. Er aß seine Lieblingssuppe und am Abend kam er zu der Versammlung mit einer blauen Unterrobe, einer weißen Oberrobe und einem eleganten Fächer. Aber als er versuchte die Texte herzusagen, brach er in Schweiß aus und war völlig verwirrt. Von da an wussten die Mönche dass er ein Schwindler war und nur vorgab die Texte zu lernen (Jat.172).
Mehrere Jātakas beziehen sich auf ihn, aufzeigend, wie er auch schon in früheren Geburten Leid erdulden musste, wegen seiner Vorliebe zu reden und wie er ein Komplize von Devadatta war. Er wird identifiziert mit:
Buddhaghosa sagt (SNA.ii.473; AA.ii.850; SA.i.167) dass dieser Kokālika ein Brahmane und ein Schüler von Devadatta war, und dass er Mahā Kokālika genannt wurde um ihn von einem anderen Kokālika zu unterscheiden, der auch Cūla Kokālika genannt wurde (siehe Kokālika 2). Hier scheint es eine große Verwirrung in den Geschichten über diese zwei Männer zu geben - wenn es überhaupt zwei waren. Im Jātaka Kommentar, zum Beispiel, die Vorgeschichten von mehreren Jātakas verweisen auf das Takkāriya Jātaka für Details über Kokālika, offensichtlich Devadatta's Hauptjünger im Sinn habend; aber die Vorgeschichte des Takkāriya Jātaka ist identisch mit dem worauf anderswo auf Cūla Kokālika Bezug genommen wird. Siehe auch Sn.III.10 und DhA.iv.91f, wo die Geschichte der gesprächigen Schildkröte auf Kokālika aus der Kokālika Sutta bezogen wird, die nach Buddhaghosa (SNA.ii.473) sich auf Cūla Kokālika bezieht.
Im Vyaggha Jātaka (Jat.272), versucht Kokālika Sāriputta und Moggallāna zu überreden mit ihm zu seinem Ort zu gehen und war sehr ärgerlich als die beiden das ablehnten. Wahrscheinlich verweist diese Geschichte auch auf Cūla Kokālika. Siehe auch Devadatta.
2. Kokālika (Kokāliya). Ein Mönch, auch Cūla Kokālika genannt, um ihn von Kokālika (1) zu unterscheiden. Er war der Sohn von Kokāli-setthi aus Kokāli und lebte in dem Kloster, das von seinem Vater in Kokāli errichtet wurde.
Einmal verweilten die beiden Hauptjünger für eine Regenzeit bei ihm, unter der Bedingung, dass Kokāli niemand von ihrer Anwesenheit mitteilt, denn sie wollten eine ruhige und ungestörte Zeit verbringen. Nach der Regenzeit, die beiden Älteren waren dabei den Ort zu verlassen, informierte Kokāli die Einwohner über deren Anwesenheit, und machte ihnen Vorwürfe, nicht die gebührende Gastfreundschaft gezeigt zu haben. Die Bürger beeilten sich und folgten den Älteren mit verschiedenen Geschenken, die diese aber verweigerten, und Kokālika, der glaubte er würde die Geschenke erhalten, war enttäuscht. Die Älteren versprachen jedoch zurückzukommen und bei ihrer Rückkehr folgte ihnen eine große Schar von Mönchen, denen die Bürger große Ehrung erwiesen. Die Geschenke wurden unter den Mönchen verteilt und Kokālika bekam wieder nichts. Daraufhin wurde er beleidigend den Hauptjüngern gegenüber und diese verließen den Ort. Die Ortsbewohner waren verärgert und bestanden darauf, dass Kokālika entweder die beiden Älteren zurückbringt oder selbst den Ort verlässt. Die Älteren kamen nicht mehr zurück und Kokālika, in großem Zorn, suchte Buddha in Sāvatthi auf, und trotz der Ermahnung Buddhas, schimpfte er über die beiden Hauptjünger. Nachdem er dreimal die Älteren wegen sündevoller Begierden angeklagt hatte, verließ er den Jetavana, aber sofort entstanden Furunkel an seinem Körper, schwollen an und platzten auf. Vor Schmerzen stöhnend fiel er nieder am Tor des Jetavana. Sein geistiger Lehrer, der Anāgāmī Brahmā, Tudu, hörte seinen Schreie und kam zu ihm und bat ihn sich bei den beiden Älteren zu entschuldigen. Aber er verfluchte den Brahmā und weigerte sich auf ihn zu hören. Kokālika starb und wurde in Paduma-niraya (10) wiedergeboren. S.6.10; A.x.89; Sn.III.10; SNA.ii.473f; Jat.481; AA.ii.850; SA.i.167f; DhA.iv.91f. Die verschiedenen Quellen variieren in einigen minderen Details, die Jātaka Version ist die umfangreichste.
Auf Grund dieses Geschehnisses wurde das Takkāriya Jātaka erzählt.
Der Brahmā Sahampati informierte Buddha von Kokālika's Geburt in der Paduma-niraya (S.6.7; S.6.9; Sn.III.10).
Die Kokālika Sutta wurde gesprochen in Bezug auf diesen Kokālika. Siehe auch Kokālika (1).
Kokālika wird erwähnt als ein Beispiel einer Person, die sich schuldig machte, sich an Buddhas Jünger zu vergehen (Tathāgatasāvake micchāpatipanno). AA.i.335, 466.