Digha Nikaya

1. Der Teil über Moral

2. Der Große Teil

3. Der Teil des Patika

Vorwort

Digha Nikāya - Die Längere Sammlung

33. Sangīti Sutta, Übereinkunft (8-10)

 

Acht Dinge:

«Es sind, ihr Brüder, von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten acht Dinge genau erklärt worden, wobei wir eben alle übereinkommen können und nichts zu verändern brauchen: und zwar was für acht Dinge?

Acht Falschheiten:

 

Acht Rechtheiten:

 

Acht der Verehrung würdige Menschen:

 

Acht Zustände der Abspannung:

 

Acht Zustände der Anspannung:

 

Acht Arten Gabe zu spenden:

 

Acht Arten der Gabenwiederkunft:

da gibt einer, ihr Brüder, Gaben an Asketen oder an Priester, Speise und Trank und Kleidung, Wagen und Schmuck und duftende Salben, Lager und Obdach und Licht. Und was er dahingibt, das erhofft er sich wieder. Der sieht nun einen hochmächtigen Krieger, oder einen hochmächtigen Priester, oder einen hochmächtigen Bürger, wie er mit den fünf Wunschgenüssen umgeben und überall damit bedient ist. Da wird ihm also zumute: <O daß ich doch bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft mit solchen Hochmächtigen wiederkehren könnte!> Dahin lenkt er das Herz, darauf richtet er das Herz, dazu erzieht er das Herz. Und weil sich ihm das Herz da zu Minderem neigt, er zu Höherem es nicht ausgebildet hatte, kann es zur Wiederkehr dorthin gedeihen. Das aber, sag' ich, kommt dem Tüchtigen zu, nicht dem Untüchtigen: es erfüllt sich, ihr Brüder, einem Tüchtigen der Herzenswunsch bei reiner Gesinnung.

Weiter sodann, ihr Brüder: da gibt einer Gaben an Asketen oder an Priester, Speise und Trank und Kleidung, Wagen und Schmuck und duftende Salben, Lager und Obdach und Licht. Und was er dahingibt, das erhofft er sich wieder. Der hat nun gehört: <Die Götter der Vier großen Könige, die leben lange und herrlich und glückselig.> Da wird ihm also zumute: <O daß ich doch bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft mit den Göttern der Vier großen Könige wiederkehren könnte!> Dahin lenkt er das Herz, darauf richtet er das Herz, dazu erzieht er das Herz. Und weil sich ihm das Herz da zu Minderem neigt, er zu Höherem es nicht ausgebildet hatte, kann es zur Wiederkehr dorthin gedeihen. Das aber, sag' ich, kommt dem Tüchtigen zu, nicht dem Untüchtigen: es erfüllt sich, ihr Brüder, einem Tüchtigen der Herzenswunsch bei reiner Gesinnung.

Weiter sodann, ihr Brüder: da gibt einer Gaben an Asketen oder an Priester, Speise und Trank und Kleidung, Wagen und Schmuck und duftende Salben, Lager und Obdach und Licht. Und was er dahingibt, das erhofft er sich wieder. Der hat nun gehört: <Die Dreiunddreißig Götter - die Schattengötter, die Seligen Götter, die Götter der unbeschränkten Freude, die jenseit der unbeschränkten Freude weilenden Götter, die leben lange und herrlich und glückselig.> Da wird ihm also zumute: <O daß ich doch bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft mit jenen Göttern wiederkehrte!> Dahin lenkt er das Herz, darauf richtet er das Herz, dazu erzieht er das Herz. Und weil sich ihm das Herz da zu Minderem neigt, er zu Höherem es nicht ausgebildet hatte, kann es zur Wiederkehr dorthin gedeihen. Das aber, sag' ich, kommt dem Tüchtigen zu, nicht dem Untüchtigen: es erfüllt sich, ihr Brüder, einem Tüchtigen der Herzenswunsch bei reiner Gesinnung.

Weiter sodann, ihr Brüder: da gibt einer Gaben an Asketen oder an Priester, Speise und Trank und Kleidung, Wagen und Schmuck und duftende Salben, Lager und Obdach und Licht. Und was er dahingibt, das erhofft er sich wieder. Der hat nun gehört: <Die Götter heiliger Kreise, die leben lange und herrlich und glückselig.> Da wird ihm also zumute: <O daß ich doch bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft mit den Göttern heiliger Kreise gelangen könnte!> Dahin lenkt er das Herz, darauf richtet er das Herz, dazu erzieht er das Herz. Und weil sich ihm das Herz da zu Minderem neigt, er zu Höherem es nicht ausgebildet hatte, kann es zur Wiederkehr dorthin gedeihen. Das aber, sag' ich, kommt dem Tüchtigen zu, nicht dem Untüchtigen, dem Giergenesenen, keinem Gierhaften: es erfüllt sich, ihr Brüder, einem Tüchtigen der Herzenswunsch bei Gierlosigkeit. 

(hierzu die Rede M.104).

 

Acht weltliche Dinge:

 

Acht Versammlungen:

 

Acht Grade der Überwindung (abhibhāyatana):

 

Acht Befreiungen (vimokkha):

 

Das sind, ihr Brüder, acht Dinge, die von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten genau erklärt worden sind, wobei wir eben alle übereinkommen können und nichts zu verändern brauchen, auf daß dieses Asketentum seinen Lauf nehmen, lange bestehen kann, daß es eben vielen zum Wohle, vielen zum Heile sei, aus Erbarmen zur Welt, zum Nutzen, Wohle und Heile für Götter und Menschen.


 

Neun Dinge -Navakaṃ

«Es sind, ihr Brüder, von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten neun Dinge genau erklärt worden, wobei wir eben alle übereinkommen können und nichts zu verändern brauchen: und zwar was für neun Dinge?

 

Neun Fälle von Anstoß - Nava āghātavatthūni

 

Neun Fälle Anstoß zu meiden - Nava āghātapaṭivinayā

 

Neun Orte der Wesen - Nava sattāvāsā

 

Neun Zeiten und Orte, ungeeignet um das Asketenleben führen zu können - Nava akkhaṇā asamayā brahmacariyavāsāya

 

  1. da ist, ihr Brüder, ein Vollendeter wohl in der Welt erschienen, ein Heiliger, vollkommen Erwachter, und die Satzung wird aufgezeigt, die zur Beschwichtigung taugt, zur Erlöschung taugt, zur Erwachung führt, die der Willkommene verkündet: ein Mensch aber ist da in die Unterwelt hingelangt. Das ist zum ersten eine Zeit und ein Ort, ungeeignet um das Asketenleben führen zu können.
  2. Weiter sodann, ihr Brüder: da ist ein Vollendeter wohl in der Welt erschienen, ein Heiliger, vollkommen Erwachter, und die Satzung wird aufgezeigt, die zur Beschwichtigung taugt, zur Erlöschung taugt, zur Erwachung führt, die der Willkommene verkündet: ein Mensch aber ist da zur Tierheit eingegangen. Das ist zum zweiten eine Zeit und ein Ort, ungeeignet um das Asketenleben führen zu können.
  3. Weiter sodann, ihr Brüder: da ist ein Vollendeter wohl in der Welt erschienen, ein Heiliger, vollkommen Erwachter, und die Satzung wird aufgezeigt, die zur Beschwichtigung taugt, zur Erlöschung taugt, zur Erwachung führt, die der Willkommene verkündet: ein Mensch aber ist da ins Gespensterreich geraten. Das ist zum dritten eine Zeit und ein Ort, ungeeignet um das Asketenleben führen zu können.
  4. Weiter sodann, ihr Brüder: da ist ein Vollendeter wohl in der Welt erschienen, ein Heiliger, vollkommen Erwachter, und die Satzung wird aufgezeigt, die zur Beschwichtigung taugt, zur Erlöschung taugt, zur Erwachung führt, die der Willkommene verkündet: ein Mensch aber ist da zur Geisterwelt eingekehrt. Das ist zum vierten eine Zeit und ein Ort, ungeeignet um das Asketenleben führen zu können.
  5. Weiter sodann, ihr Brüder: da ist ein Vollendeter wohl in der Welt erschienen, ein Heiliger, vollkommen Erwachter, und die Satzung wird aufgezeigt, die zur Beschwichtigung taugt, zur Erlöschung taugt, zur Erwachung führt, die der Willkommene verkündet: ein Mensch aber ist da in irgendeinen Kreis langlebiger Götter empor gelangt. Das ist zum fünften eine Zeit und ein Ort, ungeeignet um das Asketenleben führen zu können.
  6. Weiter sodann, ihr Brüder: da ist ein Vollendeter wohl in der Welt erschienen, ein Heiliger, vollkommen Erwachter, und die Satzung wird aufgezeigt, die zur Beschwichtigung taugt, zur Erlöschung taugt, zur Erwachung führt, die der Willkommene verkündet: ein Mensch aber ist da in den angrenzenden Ländern neugeboren (bei den Milakkhā) , in fremdartigen, wo es keine Kundigen gibt, und kein Wandel besteht von Mönchen und Nonnen, Anhängern und Anhängerinnen. Das ist zum sechsten eine Zeit und ein Ort, ungeeignet um das Asketenleben führen zu können.
  7. Weiter sodann, ihr Brüder: da ist ein Vollendeter wohl in der Welt erschienen, ein Heiliger, vollkommen Erwachter, und die Satzung wird aufgezeigt, die zur Beschwichtigung taugt, zur Erlöschung taugt, zur Erwachung führt, die der Willkommene verkündet, und ein Mensch ist da in den mittleren Ländern neugeboren: er hat aber verkehrte Ansichten, verworren sind seine Begriffe; <Almosengeben> sagt er, <Verzichtleisten, Spenden - es ist alles eitel; es gibt keine Saat und Ernte guter und böser Werke; Diesseits und Jenseits sind leere Worte; Vater und Mutter und auch geistige Geburt sind hohle Namen; die Welt hat keine Asketen und Priester, die vollkommen und vollendet sind, die sich den Sinn dieser und jener Welt begreiflich machen, anschaulich vorstellen und erklären können (*110).> Das ist zum siebenten eine Zeit und ein Ort, ungeeignet um das Asketenleben führen zu können.
  8. Weiter sodann, ihr Brüder: da ist ein Vollendeter wohl in der Welt erschienen, ein Heiliger, vollkommen Erwachter, und die Satzung wird aufgezeigt, die zur Beschwichtigung taugt, zur Erlöschung taugt, zur Erwachung führt, die der Willkommene verkündet, und ein Mensch ist da in den mittleren Ländern neugeboren er ist aber unverständig, stumpf, stumm und taub, nicht imstande den Sinn einer rechten und einer unrechten Rede zu verstehn. Das ist zum achten eine Zeit und ein Ort, ungeeignet um das Asketenleben führen zu können.
  9. Weiter sodann, ihr Brüder: da ist ein Vollendeter nicht in der Welt erschienen, ein Heiliger, vollkommen Erwachter, und die Satzung wird nicht aufgezeigt, die zur Beschwichtigung taugt, zur Erlöschung taugt, zur Erwachung führt, die der Willkommene verkündet: ein Mensch aber ist da in den mittleren Ländern neugeboren, und er wäre verständig, nicht stumpf, nicht stumm und taub, wohl imstande den Sinn einer rechten und einer unrechten Rede zu verstehn. Das ist zum neunten eine Zeit und ein Ort, ungeeignet um das Asketenleben führen zu können.

 

Neun Warten, eine um die andere - Nava anupubbavihārā

 

  1. da weilt, ihr Brüder, ein Mönch, gar fern von Begierden, fern von unheilsamen Dingen, in sinnend gedenkender ruhegeborener seliger Heiterkeit, in der Weihe der ersten Schauung.
  2. Nach Vollendung des Sinnens und Gedenkens erwirkt er die innere Meeresstille, die Einheit des Gemütes, die von sinnen, von gedenken freie, in der Einigung geborene selige Heiterkeit, die Weihe der zweiten Schauung.
  3. In heiterer Ruhe verweilt er gleichmütig, einsichtig, klar bewußt, ein Glück empfindet er im Körper, von dem die Heiligen sagen: <Der gleichmütig Einsichtige lebt beglückt>; so erwirkt er die Weihe der dritten Schauung.
  4. Nach Verwerfung der Freuden und Leiden, nach Vernichtung des einstigen Frohsinns und Trübsinns erwirkt er die Weihe der leidlosen, freudlosen, gleichmütig einsichtigen vollkommenen Reine, die vierte Schauung.
  5. Nach völliger Überwindung der Formwahrnehmungen, Vernichtung der Gegenwahrnehmungen, Verwerfung der Vielheitwahrnehmungen erreicht er in dem Gedanken <Grenzenlos ist der Raum> das Reich des unbegrenzten Raumes.
  6. Nach völliger Überwindung der unbegrenzten Raumsphäre erreicht er in dem Gedanken <Grenzenlos ist das Bewußtsein> das Reich des unbegrenzten Bewußtseins.
  7. Nach völliger Überwindung der unbegrenzten Bewußtseinsphäre erreicht er in dem Gedanken <Nichts ist da> das Reich des Nichtdaseins.
  8. Nach völliger Überwindung der Nichtdaseinsphäre erreicht er die Grenzscheide möglicher Wahrnehmung.
  9. Nach völliger Überwindung der Grenzscheide möglicher Wahrnehmung erreicht er die Auflösung der Wahrnehmbarkeit.

 

Neun Aufeinanderfolgenden Erlöschungen, eine um die andere - Nava anupubbanirodhā

 

  1. in die erste Schauung eingegangen hat man das Wünschewahrnehmen aufgelöst.
  2. In die zweite Schauung eingegangen hat man sinnen und gedenken aufgelöst.
  3. In die dritte Schauung eingegangen hat man die Heiterkeit aufgelöst.
  4. In die vierte Schauung eingegangen hat man das Ein- und Ausatmen aufgelöst (*111).
  5. In die unbegrenzte Raumsphäre eingegangen hat man das Formwahrnehmen aufgelöst.
  6. In die unbegrenzte Bewußtseinsphäre eingegangen hat man das Wahrnehmen der unbegrenzten Raumsphäre aufgelöst.
  7. In die Nichtdaseinsphäre eingegangen hat man das Wahrnehmen der unbegrenzten Bewußtseinsphäre aufgelöst.
  8. In die Grenzscheide möglicher Wahrnehmung eingegangen hat man das Wahrnehmen der Nichtdaseinsphäre aufgelöst.
  9. In die Auflösung der Wahrnehmbarkeit eingegangen hat man Wahrnehmung und Empfindung aufgelöst (*112). -

 

Das sind, ihr Brüder, neun Dinge, die von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten genau erklärt worden sind, wobei wir eben alle übereinkommen können und nichts zu verändern brauchen, auf daß dieses Asketentum seinen Lauf nehmen, lange bestehen kann, daß es eben vielen zum Wohle, vielen zum Heile sei, aus Erbarmen zur Welt, zum Nutzen, Wohle und Heile für Götter und Menschen.


 

Zehn Dinge:

«Es sind, ihr Brüder, von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten zehn Dinge genau erklärt worden, wobei wir eben alle übereinkommen können und nichts zu verändern brauchen: und zwar was für zehn Dinge?

 

Zehn schutzverleihende Dinge:

 

  1. da ist, ihr Brüder, ein Mönch tugendhaft, in reiner Zucht richtig gezügelt bleibt er lauter im Handel und Wandel: vor geringstem Fehl auf der Hut kämpft er beharrlich weiter, Schritt um Schritt. Daß aber, ihr Brüder, der Mönch tugendhaft ist, in reiner Zucht richtig gezügelt lauter im Handel und Wandel bleibt, vor geringstem Fehl auf der Hut beharrlich weiterkämpft, Schritt um Schritt: das ist eben ein Ding, das Schutz verleiht.
  2. Weiter sodann, ihr Brüder: ein Mönch hat viel gehört, ist Behälter des Wortes, Hort des Wortes der Lehre; und was da am Anfang begütigt, in der Mitte begütigt, am Ende begütigt und sinn- und wortgetreu das vollkommen geläuterte, geklärte Asketentum überliefert: das kennt er, behält er, beherrscht er mit der Rede, bewahrt es im Gedächtnis, hat es von Grund aus verstanden. Auch das ist ein Ding, das Schutz verleiht.
  3. Weiter sodann, ihr Brüder: ein Mönch hat edle Freunde, edle Gefährten, edle Vertraute. Auch das ist ein Ding, das Schutz verleiht.
  4. Weiter sodann, ihr Brüder: ein Mönch ist zutraulich, zutraulich machende Dinge hat er erworben, er ist ausdauernd, ehrerbietig kommt er der Weisung nach. Auch das ist ein Ding, das Schutz verleiht.
  5. Weiter sodann, ihr Brüder: ein Mönch ist bei all den verschiedenartigen Obliegenheiten der Ordensgenossen geschickt, er scheut keine Mühe, hat den Sachen gemäß zu prüfen gelernt, er weiß zu handeln, er weiß zu entscheiden. Auch das ist ein Ding, das Schutz verleiht.
  6. Weiter sodann, ihr Brüder: ein Mönch ist dem Rechten zugetan, freundlich sucht er beizukommen, für die Lehre, für die Zucht hegt er hohe Begeisterung. Auch das ist ein Ding, das Schutz verleiht.
  7. Weiter sodann, ihr Brüder: ein Mönch ist zufrieden mit was immer für einem Gewande, Almosenbissen, Sitz und Lager, Arzeneimittel im Falle der Krankheit. Auch das ist ein Ding, das Schutz verleiht.
  8. Weiter sodann, ihr Brüder: ein Mönch hat Mut und Kraft unheilsame Dinge zu verleugnen und heilsame Dinge zu erringen, er dauert stark und standhaft aus, gibt den heilsamen Kampf nicht auf. Auch das ist ein Ding, das Schutz verleiht.
  9. Weiter sodann, ihr Brüder: ein Mönch hat Einsicht, ist mit höchster Geistesgegenwart begabt: was da einst getan, einst gesagt wurde, daran denkt er, daran erinnert er sich. Auch das ist ein Ding, das Schutz verleiht.
  10. Weiter sodann, ihr Brüder: ein Mönch ist witzig, mit der Weisheit begabt, die Aufgang und Untergang sieht, mit der heiligen, durchdringenden, die zur völligen Leidensversiegung führt. Daß aber, ihr Brüder, der Mönch witzig ist, mit der Weisheit begabt, die Aufgang und Untergang sieht, mit der heiligen, durchdringenden, die zur völligen Leidensversiegung führt auch das ist ein Ding, das Schutz verleiht.

 

Zehn Orte der Allheit:

 

  1. der Erde Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungeteilt, unermeßlich.
  2. Des Wassers Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungeteilt, unermeßlich.
  3. Des Feuers Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungeteilt, unermeßlich.
  4. Der Luft Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungeteilt, unermeßlich.
  5. Des Blauen Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungeteilt, unermeßlich.
  6. Des Gelben Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungeteilt, unermeßlich.
  7. Des Roten Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungeteilt, unermeßlich.
  8. Des Weißen Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungeteilt, unermeßlich.
  9. Des Raumes Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungeteilt, unermeßlich.
  10. Des Bewußtseins Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungeteilt, unermeßlich (*113).

 

Zehn unheilsame Tatengänge:

 

  1. Lebendiges umbringen,
  2. Nichtgegebenes nehmen,
  3. Ausschweifung begehen,
  4. Lüge sagen,
  5. hinterrücks ausrichten,
  6. barsch anfahren,
  7. plappern und plaudern,
  8. Begehrlichkeit,
  9. Gehässigkeit,
  10. verkehrte Ansicht.

 

Zehn heilsame Tatengänge:

 

  1. Lebendiges umzubringen vermeiden,
  2. Nichtgegebenes zu nehmen vermeiden,
  3. Ausschweifung zu begehen vermeiden,
  4. Lüge zu sagen vermeiden,
  5. hinterrücks auszurichten vermeiden,
  6. barsch anzufahren vermeiden,
  7. das Plappern und Plaudern vermeiden,
  8. ohne Gier,
  9. ohne Haß,
  10. recht gesinnt sein.

 

Zehn heilige Zustände:

da hat, ihr Brüder, ein Mönch fünf Eigenschaften sich abgewöhnt, sechs Eigenschaften sich erworben, einsam ist er beschirmt, er hat viererlei Stützpunkte, abgeschüttelt hat er die einzeln gültigen Wahrheiten (*114), beglichen das Verlangen nach Ausroden und Anbauen, sein Sinn ist unvertrübt, beschwichtigt ist die körperliche Unterscheidung, wohlabgelöst ist sein Gemüt, wohlabgelöst ist er in Weisheit.

  1. Wie aber, ihr Brüder, hat der Mönch fünf Eigenschaften sich abgewöhnt ? Da hat, ihr Brüder, ein Mönch den Wunscheswillen sich abgewöhnt, den Hassensgroll sich abgewöhnt, die matte Müde sich abgewöhnt, den stolzen Unmut sich abgewöhnt, das Schwanken sich abgewöhnt. Also, ihr Brüder, hat der Mönch fünf Eigenschaften sich abgewöhnt.
  2. Wie aber, ihr Brüder, hat der Mönch sechs Eigenschaften sich erworben? Hat da, ihr Brüder, ein Mönch mit dem Gesichte eine Form erblickt, so wird er weder fröhlich noch traurig, er bleibt vielmehr gleichgültig, klar besonnen; hat er mit dem Gehöre einen Ton gehört, hat er mit dem Geruche einen Duft gerochen, hat er mit dem Geschmacke einen Saft geschmeckt, hat er mit dem Getaste eine Tastung getastet, hat er mit dem Gedenken ein Ding erkannt, so wird er weder fröhlich noch traurig, er bleibt vielmehr gleichgültig, klar besonnen. Also, ihr Brüder, hat der Mönch sechs Eigenschaften sich erworben.
  3. Wie aber, ihr Brüder, ist der Mönch einsam beschirmt? Da ist, ihr Brüder, ein Mönch mit Einsicht als Schirm des Gemütes umgeben. Also, ihr Brüder, ist der Mönch einsam beschirmt.
  4. Wie aber, ihr Brüder, hat der Mönch viererlei Stützpunkte? Da mag, ihr Brüder, ein Mönch eins mit Bedacht pflegen, und eins mit Bedacht dulden, eins mit Bedacht fliehen, und eins mit Bedacht bekämpfen. Also, ihr Brüder, hat der Mönch viererlei Stützpunkte.
  5. Wie aber, ihr Brüder, hat der Mönch die einzeln gültigen Wahrheiten abgeschüttelt? Da hat, ihr Brüder, ein Mönch was da der gewöhnlichen Asketen und Priester gewöhnliche, einzeln gültige Wahrheiten sind, alle diese hat er abgeschüttelt, abgeworfen, abgestoßen, von sich getan, sich ihrer entledigt, sich ihrer entäußert, sich davon befreit. Also, ihr Brüder, hat der Mönch die einzeln gültigen Wahrheiten abgeschüttelt.
  6. Wie aber, ihr Brüder, hat der Mönch das Verlangen nach Ausroden und Anbauen beglichen? Da hat, ihr Brüder, ein Mönch das Wunschverlangen aufgehoben, das Daseinsverlangen aufgehoben, und das Verlangen nach heiligem Wandel hat er gestillt. Also, ihr Brüder, hat der Mönch das Verlangen nach Ausroden und Anbauen beglichen.
  7. Wie aber, ihr Brüder, hat der Mönch unvertrübten Sinn? Da hat, ihr Brüder, ein Mönch wünschenden Sinn aufgehoben, hassenden Sinn aufgehoben, feindlichen Sinn aufgehoben. Also, ihr Brüder, hat der Mönch unvertrübten Sinn.
  8. Wie aber, ihr Brüder, hat der Mönch die körperliche Unterscheidung beschwichtigt? Da hat, ihr Brüder, ein Mönch nach Verwerfung der Freuden und Leiden, nach Vernichtung des einstigen Frohsinns und Trübsinns die Weihe der leidlosen, freudlosen, gleichmütig einsichtigen vollkommenen Reine, die vierte Schauung erwirkt. Also, ihr Brüder, hat der Mönch die körperliche Unterscheidung beschwichtigt.
  9. Wie aber, ihr Brüder, hat der Mönch das Gemüt wohlabgelöst? Da hat, ihr Brüder, ein Mönch das Gemüt von Begier abgelöst, von Haß abgelöst, von Irre abgelöst. Also, ihr Brüder, hat der Mönch das Gemüt wohlabgelöst.
  10. Wie aber, ihr Brüder, ist der Mönch in Weisheit wohlabgelöst? Da weiß, ihr Brüder, ein Mönch: <Die Begier hab' ich überstanden, an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmstumpf gleichgemacht, so daß sie nicht mehr keimen, nicht mehr sich entwickeln kann>; er weiß: <Den Haß hab' ich überstanden, an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmstumpf gleichgemacht, so daß er nicht mehr keimen, nicht mehr sich entwickeln kann>; er weiß: <Die Irre hab' ich überstanden, an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmstumpf gleichgemacht, so daß sie nicht mehr keimen, nicht mehr sich entwickeln kann.> Also, ihr Brüder, ist der Mönch in Weisheit wohlabgelöst (*115).

 

Zehn untrügliche Dinge:

 

  1. untrüglich rechte Erkenntnis,
  2. untrüglich rechte Gesinnung,
  3. untrüglich rechte Rede,
  4. untrüglich rechte Tat,
  5. untrüglich rechter Lebenserwerb,
  6. untrüglich rechte Anstrengung,
  7. untrüglich rechte Achtsamkeit,
  8. untrüglich rechte Sammlung,
  9. untrüglich rechte Weisheit,
  10. untrüglich rechte Erlösung. -

(Ist der Abschluß des berühmten Gleichnisses vom Rennpferd, am Ende der 65. Rede der Mittleren Sammlung: unermüdliche Zucht und Erziehung, immer wiederholte Übung nur kann den Mönch wie das edle Roß zur untrüglichen Tauglichkeit bringen. K.E.N.)

Das sind, ihr Brüder, zehn Dinge, die von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten genau erklärt worden sind, wobei wir eben alle übereinkommen können und nichts zu verändern brauchen, auf daß dieses Asketentum seinen Lauf nehmen, lange bestehen kann, daß es eben vielen zum Wohle, vielen zum Heile sei, aus Erbarmen zur Welt, zum Nutzen, Wohle und Heile für Götter und Menschen.»

Da ist nun der Erhabene aufgestanden und hat an den ehrwürdigen Sāriputto die Worte gerichtet:

«Gut, gut, Sāriputto, gut hast du, Sāriputto, den Mönchen die Gedankenreihe der Übereinkunft vorgetragen.»

Also hatte der ehrwürdige Sāriputto gesprochen, und der Meister es gebilligt. Zufrieden freuten sich jene Mönche über das Wort des ehrwürdigen Sāriputto.