in deutscher Sprache - (a few English books)
DAS HAB' ICH GEHÖRT. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Sāvatthī, im Siegerwalde, im Garten Anāthapindikos. Dort nun wandte sich der Erhabene an die Mönche: «Ihr Mönche!» - «Erlauchter!» antworteten da jene Mönche dem Erhabenen aufmerksam. Der Erhabene sprach also:
«Zweiunddreißig, ihr Mönche, sind es der Merkmale eines großen Mannes, mit denen begabt ein solcher nur zwei Bahnen betreten kann, keine dritte. Wenn er im Hause bleibt, wird er König werden, Kaiser, ein gerechter und wahrer Herrscher, ein Sieger bis zur Mark der See, der seinem Reiche Sicherheit schafft, mit sieben Juwelen begabt ist. Das aber sind seine sieben Juwelen, und zwar:
Und er wird über tausend Söhne haben, tapfer, heldensam, Zerstörer der feindlichen Heere. Dann wird er diese Erde bis zum Ozean hin, ohne Stock und ohne Stahl gerecht obsiegend, beherrschen. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht, wird er heilig werden, vollkommen auferwacht, der Welt den Schleier hinwegnehmen.
«Was sind das aber, ihr Mönche, für zweiunddreißig Merkmale eines großen Mannes, mit denen begabt ein solcher nur zwei Bahnen betreten kann, keine dritte?
Das sind, ihr Mönche, die zweiunddreißig Merkmale eines großen Mannes, mit denen begabt er nur zwei Bahnen betreten kann, keine dritte. Wenn er im Hause bleibt, wird er König werden, Kaiser, ein gerechter und wahrer Herrscher, ein Sieger bis zur Mark der See, der seinem Reiche Sicherheit schafft, mit den sieben Juwelen begabt ist. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht, wird er heilig werden, vollkommen auferwacht, der Welt den Schleier hinwegnehmen.
«Da sind nun, ihr Mönche, diese zweiunddreißig Merkmale eines großen Mannes den Sehern wohl nach außen bekannt, aber sie wissen dabei nicht anzugeben: <Weil er diese und diese Tat vollbracht hat, hat er dieses und dieses Merkmal erlangt.>
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, feste Grundsätze gefaßt hatte bei heilsamen Dingen, fest entschlossen beharrt hatte im guten Wandel in Werken, guten Wandel in Worten, guten Wandel in Gedanken, beim Verspenden von Gaben, beim Einhalten von Geboten, beim Feiern der Fasttage, in der Achtung vor Vater und Mutter, Achtung vor Asketen und Priestern, Achtung vor einem ehrwürdigen Haupte, bei solchen und anderen Dingen, die sich gar heilsam erweisen: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt emporgelangt.
Dort kam er den anderen Göttern auf zehnfache Weise voran:
Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann dieses Merkmal eines großen Mannes empfangen, daß er wohlgefestete Füße hat, gradehin den Fuß zu Boden setzt, gradehin aufhebt, gradehin mit den ganzen Sohlen der Füße den Boden berührt. Mit diesem Merkmal begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser, ein gerechter und wahrer Herrscher, ein Sieger bis zur Mark der See, der seinem Reiche Sicherheit schafft, mit den sieben Juwelen begabt ist. Und er wird über tausend Söhne haben, tapfer, heldensam, Zerstörer der feindlichen Heere. Dann wird er diese Erde bis zum Ozean hin überall, ohne Ausnahme, ohne Widerstand, zu Wachstum und Gedeihen bringen, in Frieden und Wohlstand, ohne Unbilligkeit, ohne Stock und ohne Stahl gerecht obsiegend, beherrschen.
Ein König geworden erlangt er nun was? Unwiderstehlich geworden ist er für jeden menschlichen Feind oder Nebenbuhler. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht, wird er heilig werden, vollkommen auferwacht, der Welt den Schleier hinwegnehmen.
Ein Erwachter geworden erlangt er nun was? Unwiderstehlich geworden ist er so inneren wie äußeren Feinden und Nebenbuhlern, so der Gier wie dem Haß und der Irre, so Asketen wie Priestern, so Gott wie Teufel oder Brahma und jedwedem in der Welt. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, vielem Volke hilfreich beigestanden, Aufruhr, Schrecken und Furcht beschwichtigt hatte, wie sich's gebührt Schutz und Schirm und Obhut angedeihen ließ, mit seinem Besitztum Gaben ausspendend: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt empor gelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann dieses Merkmal eines großen Mannes empfangen, daß unten, an den Sohlen der Füße, bei ihm Räder zu sehn sind, mit tausend Speichen, mit Felge und Nabe und allen Abzeichen geziert und eingezeichnet. Mit diesem Merkmal begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Groß ist sein Besitztum, groß die Schar seines Gefolges, Priester und Bürger, städtische sowie ländische, zahlreiche Großwürdenträger, Heerführer, Schatzmeister, Räte und Hofleute, fürstliche Vasallen und Prinzen. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht, wird er heilig werden, vollkommen auferwacht, der Welt den Schleier hinweg nehmen. Ein Erwachter geworden erlangt er nun was? Groß ist sein Besitztum, groß die Schar seines Gefolges, Mönche und Nonnen, Anhänger und Anhängerinnen, Götter und Menschen, Riesen, Schlangengeister und Himmelsboten. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, Lebendiges umzubringen verworfen hatte, Lebendiges umzubringen ihm ferne lag, und er ohne Stock, ohne Schwert, fühlsam, voll Teilnahme, zu allen lebenden Wesen Liebe und Mitleid empfunden: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt empor gelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann diese drei Merkmale eines großen Mannes empfangen, daß da seine Ferse schmal ist, die Zehen lange sind, und die Gestalt heilig erhaben dasteht. Mit diesen Merkmalen begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Lange Lebensdauer hat er, langen Bestand, ein langes Leben hindurch dauert er aus, er kann nicht vorzeitig zutode kommen, durch keinen Menschgebornen, keinen Feind und Nebenbuhler. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist, erlangt er dann was? Lange Lebensdauer hat er, langen Bestand, ein langes Leben hindurch dauert er aus, er kann nicht vorzeitig zutode kommen, durch keine Feinde und Nebenbuhler, durch keinen Asketen oder Priester, Gott oder Teufel oder Brahma, noch durch irgendwen in der Welt. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, Spenden gegeben hatte von erlesenen Gerichten an fester und flüssiger Speise, an schmackhaften, schlürfbaren Tränken: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann dieses Merkmal eines großen Mannes empfangen, daß er gar heiter anzuschauen ist. Mit diesem Merkmal begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Dargebracht werden ihm erlesene Gerichte an fester und flüssiger Speise, an schmackhaften, schlürfbaren Tränken. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist, erlangt er dann was? Dargebracht werden ihm erlesene Gerichte an fester und flüssiger Speise, an schmackhaften, schlürfbaren Tränken. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
- Für Nahrung sorgt' er, darzubieten Speis' und Trank,
- Das Beste nur, was köstlich ist, er gab es gern:
- Mit solchem Wirken wohlzutun, das war sein Ziel;
- Im Wonnehain der Götter lebt' er lange dann (*47).
- Gar heiter anzuschauen kam er neu herab,
- An Händen wie an Füßen sanft und fein von Haut:
- Die Kenner, die da wohl der Zeichen Kunde sahn,
- An Speis' und Trank die Fülle sagten sie voraus.
- Doch sei es nicht ein Merkmal hier zur Häuslichkeit,
- Es deute ganz gewiß nur auf die Pilgerschaft:
- Erlangen würd' er beste Speise, besten Trank,
- Und aller Fesseln ledig aus dem Hause ziehn.
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, in viererlei Art von Güte die Menschen begütigt hatte, durch Gaben, liebreiche Worte, rüstige Förderung, die anderen als wie sich selbst betrachtend: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt empor gelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann diese zwei Merkmale eines großen Mannes empfangen, daß die Hand- und Fußflächen mild anzufühlen sind, und ihm eine Bindehaut zwischen Fingern und Zehen gewachsen ist wie ein Netz. Mit diesen Merkmalen begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Gut verträglich ist seine Umgebung, gut vertragen sich bei ihm Priester und Bürger, städtische sowie ländische, die zahlreichen Großwürdenträger, die Heerführer, Schatzmeister, Räte und Hofleute, die fürstlichen Vasallen und Prinzen. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht, wird er heilig werden, vollkommen auferwacht, der Welt den Schleier hinweg nehmen. Ein Erwachter geworden erlangt er nun was? Gut verträglich ist seine Umgebung, gut vertragen sich bei ihm Mönche und Nonnen, Anhänger und Anhängerinnen, Götter und Menschen, Riesen, Schlangengeister und Himmelsboten. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
- Durch Gabespenden, rüstig Fördern immerdar,
- Zusprechen, als sich selbst betrachtend jedermann,
- In Werk und Wandel vielem Volke froh gesellt,
- Verachtend keinen, ging er ein zur Himmelswelt.
- Hinweggeschwunden kam er neu hienieden her,
- An Hand und Fuße mild befühlbar, netzverbrämt,
- Und weithin strahlt' ein Schimmer aus, gar schön zu sehn:
- <Das hat der Knabe mitgebracht von Kindheit an,
- <Er wird euch sein Gebieter aller Mannen rings,
- In Macht einst thronen, treu zu seinem Volke stehn,
- Holdselig reden, Wohlfahrt sinnen für und für:
- Und mehr und mehr so um sein Werk wird er geliebt.
- <Doch wenn er aufgibt aller Wünsche Weltgenuß,
- Als Meister spricht er zu den Menschen dann sein Wort:
- Und weil dem Worte sie gehorchen hochentzückt,
- Als Hörer folgen sie dem Pfade Schritt um Schritt.>
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, sinngemäß, wahrheitgemäß gesprochen hatte, als ein Aufklärer für vieles Volk, allem was da lebt ein Wohl- und Freudenbringer, zu rechtem Opfer bereit: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt empor gelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann diese zwei Merkmale eines großen Mannes empfangen, daß da der Rist wie eine Muschel gewölbt ist, und die Flaumhaare nach oben gerichtet sind. Mit diesen Merkmalen begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Der erste ist er und höchste, der vorderste, oberste und beste der Wunschgenießenden. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist, erlangt er dann was? Der erste ist er und höchste, der vorderste, oberste und beste aller Wesenden. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
- Was tüchtig und was recht besteht, er lehrt' es einst,
- Mit lauter Stimme gab er klar es an dem Volk,
- Ein Wohl- und Freudenbringer allem was da lebt,
- Zu rechtem Opfer ohne Reu' und Geiz bereit.
- Mit solchem Wirken wohlzutun, das war sein Ziel;
- So gut gefahren kam er dann zur Seligkeit.
- An Zeichen wies er, hier geboren, zwei nun auf,
- Zuvorderst als Gebieter herrlich angelangt.
- Es war nach oben hin geringelt ihm der Flaum,
- Geschwungen war der Knöchelrist ihm fein und fest;
- Die Muskeln mächtig, blutgeschwellt, in praller Haut,
- Von Glanz wie übergossen schien er dazustehn:
- <Wenn unter Dach zu bleiben er beschließen mag,
- Der Wunschgenießer wird er werden höchster hier,
- Und keiner kann ihm irgend überlegen sein,
- Ganz Indien ist ihm als dem Sieger untertan
- <Doch zieht er fort, betretend nicht die niedre Bahn,
- So ragt er über alles was da lebt empor,
- Und keiner kann ihm irgend überlegen sein:
- Die ganze Welt ist ihm, dem Sieger, untertan.>
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete, in früherer Geburt, in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, mit Besonnenheit zu unterweisen pflegte, in einem Handwerk oder in einer Kunst, in einem Wandel oder in einem Geschäft: <Daß man mich doch leicht begreifen, leicht verstehn, leicht mir nachfolgen kann und sich nicht lange plagen muß>: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt empor gelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann dieses Merkmal eines großen Mannes empfangen, daß er gazellenbeinig ist. Mit diesem Merkmal begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Was da einem König gebührt, einem König zukommt, einem König gemäß ist, einem König entspricht, das erlangt er leicht. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist, erlangt er dann was? Was da einem Asketen gebührt, einem Asketen zukommt, einem Asketen gemäß ist, einem Asketen entspricht, das erlangt er leicht. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
- Bei Kunst und Handwerk, manchem Wandel und Geschäft,
- <Wie kann man schnell beraten sein>, das war sein Wunsch,
- <Auf daß da nur kein Anstoß wäre, kein Verdruß>:
- So hat er leicht gemeistert und nicht lang geplagt.
- Weil solche Tat er heilsam fördernd ausgedacht,
- Erlangt' er schön geschlichtet schlanke Beine dann,
- Gar wohlgelenkig, grade bis zur Hüfte hin,
- Der Flaum emporgedreht, geschmeidig straff die Haut.
- <Gazellenbeinig> wird ein solcher Mann genannt,
- Ein Zeichen ist es, sagt man, für die schnelle Kraft;
- Je einzeln wächst ein jedes Flaumhaar frei hervor:
- <Zu Hause schon erlebt er so die Leichtigkeit,
- <Doch wenn er gar von Hause fort als Pilger zieht,
- Entzückt von der Entsagung Wunsch, mit weitem Blick:
- Ganz wie es ihm entsprechen, wie belieben will,
- Erlangt er's leicht, und wandelt nicht mehr niedre Bahn.>
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, einen Asketen oder einen Priester wohl aufsuchen und befragen mochte: <Was ist, o Herr, heilsam, und was unheilsam, was ist tadelhaft, und was untadelhaft, was ist zu pflegen, und was ist nicht zu pflegen, was kann mir, indem ich es betreibe, lange hin zu Unheil und Weh gereichen, und was kann mir wiederum, indem ich es betreibe, lange hin zu Heil und Wohl gereichen?>: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt empor gelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann dieses Merkmal eines großen Mannes empfangen, daß seine Haut geschmeidig ist, so geschmeidig, daß kein Staub und Schmutz daran haften bleibt. Mit diesem Merkmal begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Groß ist seine Weisheit, er hat nicht seinesgleichen an Weisheit, es übertrifft ihn darin keiner von den Wunschgenießenden. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist, erlangt er dann was? Groß ist seine Weisheit, er ist gewaltig in Wissen, hell in Wissen, flink in Wissen, scharf in Wissen, schneidig in Wissen, er hat nicht seinesgleichen an Weisheit, es übertrifft ihn darin keiner von allen Wesenden. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
- Vor Zeiten, einst, in anderm Dasein, Ort um Ort,
- Nach Wissen forschend hat er oft und oft gefragt:
- Zu lauschen achtsam sucht' er manchen Pilger auf,
- Besonnen auszukunden Wort um Wort den Sinn.
- Zu finden Weisheit weil er also war bemüht,
- Von Haut geschmeidig worden ist er hier als Mensch;
- Die Zeichenkenner konnten recht nun deuten an:
- <Gar zarte Dinge wird er einst entdecken, sehn.
- <Und wenn er nicht von Hause fort als Pilger zieht,
- Als Erderobrer rollt er hin sein Herrscherrad;
- Und in der Staatskunst, wenn bei Hofe Rat man hält,
- Wird niemand besser, niemand auch nur gleich ihm sein.
- <Doch wenn er gar von Hause fort als Pilger zieht,
- Entzückt von der Entsagung Wunsch, mit weitem Blick:
- Erlesne Weisheit wird sein Teil, von höchster Art,
- Erwachung wirkt er, aufgediehn als Denkerfürst.>
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, sich nicht geärgert hatte, nicht klagen und seufzen mochte, auch bei so mancher Schmähung sich nicht hinreißen ließ, nicht zornig wurde, nicht gehässig, nicht feindselig, keinen Zorn oder Haß und Verdrossenheit an den Tag legte, aber Gaben auszuteilen liebte, fein gewebte schmiegsame Decken und Gewänder, aus feinem Linnen, aus feiner Wolle, aus feiner Seide, aus feinen Tuche: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt empor gelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann dieses Merkmal eines großen Mannes empfangen, daß der Körper gülden leuchtet, seine Haut wie Gold erglänzt. Mit diesem Merkmal begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Dargereicht werden ihm fein gewebte schmiegsame Decken und Gewänder, aus feinem Linnen, aus feiner Wolle, aus feiner Seide, aus feinem Tuche. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist, erlangt er dann was? Dargereicht werden ihm fein gewebte schmiegsame Decken und Gewänder, aus feinem Linnen, aus feiner Wolle, aus feiner Seide, aus feinem Tuche. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
- Dem Ärger hatt' er abgesagt (*48), er schenkte gern,
- Gewänder reicht' er, fein gewebte Stoffe dar,
- Ehmals im Dasein Gabenschauer schüttend aus,
- Mit Wolkengusse wie ein Gott das Land erquickt.
- Nach solchem Wirken schied er hin zur Himmelswelt,
- Ein reicher Lohn war nach Verdienst ihm zugereift;
- Neu wieder hier, erglänzte gülden dann sein Leib,
- So übergöttlich leuchtend wie der Geisterherr.
- <Wenn unterm Dache bleibend er kein Pilger wird,
- Nach Wunsch befehlen wird er hier dem Völkerkreis,
- Gebieten mächtig als der sieben Schätze Herr:
- Denn weithin glänzt der Schimmer seiner lichten Haut.
- <Gewänder reicht man, Kleidung, Rock und Mantel dar,
- Wenn als ein Pilger fort von Haus und Heim er zieht:
- Gelassen nimmt er in Empfang den Lohn von einst;
- Was je getan ward, unverloren wirkt es nach.>
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, lange schon zerfallene, längst auseinandergekommene Verwandte und Freunde, Genossen und Sippen wieder zusammenzubringen suchte, die Mutter mit dem Sohne, den Sohn mit der Mutter verträglich zu stimmen, den Vater mit dem Sohne, den Sohn mit dem Vater, Bruder mit Bruder, Bruder mit Schwester, Schwester mit Bruder auszusöhnen sich mühte, und gelang es ihm Frieden zu stiften, darüber hocherfreut war: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann dieses Merkmal eines großen Mannes empfangen, daß das Schamglied in der Vorhaut verborgen ist. Mit diesem Merkmal begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Reich an Söhnen wird er sein, über tausend Söhne wird er dann haben, tapfer, heldensam, Zerstörer der feindlichen Heere. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist, erlangt er dann was? Reich an Söhnen wird er sein, viele tausend Söhne wird er dann haben, tapfer, heldensam, Zerstörer der feindlichen Heere. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
- Vor Zeiten, einst, in anderm Dasein, Ort um Ort,
- Bei Leuten, lang zerfallen, längst entfremdet schon,
- Verwandte, Freunde, Sippen söhnt er wieder aus,
- Als Friedenstifter miterfreut an solchem Werk.
- Durch diese Tat emporgediehn zur Himmelswelt,
- Genoß er Wohlsein lustig dort im lichten Kreis;
- Von dort entschwunden kam er neu hienieden her:
- Verborgen war das Schamglied in der Vorhaut ihm.
- <Von vielen Söhnen wird er einst umgeben sein,
- Nachkommen, über tausend, von ihm selbst erzeugt,
- Als Helden tapfer, mächtig über jeden Feind,
- Im Haus dem Vater Freude schaffend, hold beredt.
- <Weit mehr noch, wenn als Pilger seine Bahn er geht,
- Erstehn ihm Söhne, hinzuschreiten nach Gebot:
- Ob er im Hause bleibt, ob er als Pilger zieht,
- Es ist das Merkmal, das da solches Ziel verheißt.>
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, die große Menge der Menschen gleichmäßig beobachtend betrachtet hatte, von selbst erkannt hatte, von Mensch zu Mensch, je nach Besonderheit, <Dem kommt dies zu, dem kommt das zu>, und hierbei und dabei besondere Rücksicht einst walten ließ: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann diese zwei Merkmale eines großen Mannes empfangen, daß er eine Klafter hoch gewachsen ist, und daß er auch stehend, ohne sich zu beugen, mit beiden Handflächen die Kniee befühlen und berühren kann. Mit diesen Merkmalen begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was ? Reich ist er, mit Geld und Gut mächtig begabt, mit vielem Golde und Silber, mit vielem Hausrat, mit vielem Besitztum, mit wohlgefüllten Scheunen und Schatzkammern. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist, erlangt er dann was? Reich ist er, mit Geld und Gut mächtig begabt; das aber sind seine Gelder, und zwar: eine Summe von Zuversicht, eine Summe von Tugend, eine Summe von Demut, eine Summe von Bescheidenheit, eine Summe von Kenntnissen, eine Summe von Entsagung, eine Summe von Weisheit. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
- Erwogen hat er, hat erforscht und nachgedacht,
- Die Schar der Menschen sichtend immer gleich und gleich:
- <Dem kommt wohl dies zu, jenem das>, hierbei, dabei,
- Von Mensch zu Mensch besondre Rücksicht übt' er so.
- Gleichmäßig steht er nun und kann schon ungebeugt
- Mit beiden Händen reichen bis zum Knie herab,
- Gewachsen grade wie der Baum, und klafterhoch:
- Aus rechtem Wirken war ihm dies noch zugereift.
- Die mancherlei und viel der Zeichen hier verstehn,
- Die witzbegabten Priester sprachen so sich aus:
- <In reicher Fülle was zu Haus und Hofe taugt,
- Erhalten wird der holde Knabe das, der Prinz.
- <Als Erdbeherrscher ist ihm Wunsch um Wunsch gewährt,
- Gar vielfach was der Stand im Hause bieten mag:
- Doch wenn er von sich abweist allen Wunschgenuß,
- Ist ihm das letzte Ziel erkoren, höchstes Gut.>
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, vielem Volke zu helfen, ihm Trost und Linderung zu schaffen, es in Sicherheit zu bringen suchte: <O daß sie doch da Zuversicht faßten, an Tugend sich gewöhnten, Kenntnisse sammelten, zu entsagen verständen, das Rechte begriffen, an Weisheit zunähmen; Geld und Gut soll ihnen zukommen, sie sollen Grund und Boden erwerben, Menschen und Vieh ernähren, Weib und Kind versorgen, Knecht- und Dienergesinde erhalten, Verwandte, Freunde und Genossen gewinnen>: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann diese drei Merkmale eines großen Mannes empfangen, daß da sein Vorderleib wie beim Löwen ist, er eine breite Brust und gleichgeformte Schultern hat. Mit diesen Merkmalen begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Er wird keinen Verlust erleiden, weder an Geld und Gut, noch an Grund und Boden, nicht an Menschen und Vieh, noch an Weib und Kind, nicht an Knecht- und Dienergesinde, noch an Verwandten, Freunden und Genossen, treulich hält alle Gunst bei ihm an. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist, erlangt er dann was? Er wird keinen Verlust erleiden, weder an Zuversicht noch an Tugend, nicht an Kenntnis und Entsagung und Weisheit, treulich hält alle Gunst bei ihm an. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, keinerlei Wesen verletzen mochte, weder mit der Hand noch mit einem Stein, weder mit Stock noch mit Messer: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann dieses Merkmal eines großen Mannes empfangen, daß die Ohrmuscheln mächtig sind, nach oben hin um Töne aufzufangen und nach dem Halse zu entwickelt, alsogleich den Schwung der Töne einzufangen. Mit diesem Merkmal begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Rüstig ist er und munter, seine Kräfte sind gleichmäßig gemischt, weder zu kühl noch zu heiß. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist, erlangt er dann was? Rüstig ist er und munter, seine Kräfte sind gleichmäßig gemischt, weder zu kühl noch zu heiß, den mittleren Kampf zu bestehn. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, nicht zerfahren, nicht flatterhaft wurde, und auch nicht befehlshaberisch, gerade vielmehr sich gefaßt, geraden Sinn sich bewahrt, immer geradhin geblickt hatte, gern vieles Volk im Auge behaltend: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann diese zwei Merkmale eines großen Mannes empfangen, daß die Augen tiefschwarz sind, und die Wimpern wie beim Rinde. Mit diesen Merkmalen begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Gern gesehn ist er bei vielem Volk (*49), lieb und wert ist er Priestern und Hausvätern, den städtischen sowie den ländischen, den zahlreichen Großwürdenträgern, Heerführern, Schatzmeistern, Räten und Hofleuten, den fürstlichen Vasallen und Prinzen. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist, erlangt er dann was? Gern gesehn ist er bei vielem Volk, lieb und wert ist er Mönchen und Nonnen, Anhängern und Anhängerinnen, Göttern und Menschen, Riesen, Schlangengeistern und Himmelboten. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, vielem Volke voranzugehn pflegte bei heilsamen Dingen, vielem Volke der Führer sein mochte bei gutem Wandel in Werken, gutem Wandel in Worten, gutem Wandel in Gedanken, beim Verspenden von Gaben, beim Einhalten von Geboten, beim Feiern der Fasttage, in der Achtung vor Vater und Mutter, Achtung vor Asketen und Priestern, Achtung vor einem ehrwürdigen Haupte, bei solchen und anderen Dingen, die sich gar heilsam erweisen: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann dieses Merkmal eines großen Mannes empfangen, daß er einen Scheitelkamm hat. Mit diesem Merkmal begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Groß ist die Schar seiner Untergebenen, der Priester und Hausväter, der städtischen sowie der ländischen, der zahlreichen Großwürdenträger, Heerführer, Schatzmeister, Räte und Hofleute, der fürstlichen Vasallen und Prinzen. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist, erlangt er dann was? Groß ist die Schar seiner Untergebenen, der Mönche und Nonnen, Anhänger und Anhängerinnen, der Götter und Menschen, Riesen, Schlangengeister und Himmelsboten. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, die Lüge verworfen, von Lügen sich ferngehalten hatte, die Wahrheit sprechend, der Wahrheit ergeben, standhaft, vertrauenswürdig, kein Heuchler und Schmeichler der Welt gewesen war: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann diese zwei Merkmale eines großen Mannes empfangen, daß das Flaumhaar je einzeln in der Pore steht, und daß ihm eine Flocke zwischen den Brauen gewachsen ist, weiß und weich wie Baumwolle. Mit diesen Merkmalen begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Groß ist die Schar derer, die ihm aufwarten, Priester und Hausväter, städtische sowie ländische, zahlreiche Großwürdenträger, Heerführer, Schatzmeister, Räte und Hofleute, fürstliche Vasallen und Prinzen. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist, erlangt er dann was? Groß ist die Schar derer, die ihm aufwarten, Mönche und Nonnen, Anhänger und Anhängerinnen, Götter und Menschen, Riesen, Schlangengeister und Himmelsboten. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, das Hinterbringen verworfen, vom Hinterbringen sich ferngehalten hatte, was er hier gehört dort nicht wiedererzählen mochte um jene zu entzweien, und was er dort gehört hier nicht wiedererzählen mochte um diese zu entzweien, weil er also Entzweite geeinigt, Verbundene gefestigt, weil ihn Eintracht froh gemacht, Eintracht erfreut, Eintracht beglückt hatte, und ihm Eintracht fördernde Worte geläufig waren: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann diese zwei Merkmale eines großen Mannes empfangen, daß seine Zähne vollständig sind und nicht auseinanderstehend. Mit diesen Merkmalen begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Seine Umgebung zerwirft sich nicht, ohne Zerwürfnis bleiben sie um ihn geschart, die Priester und Hausväter, städtische sowie ländische, die zahlreichen Großwürdenträger, Heerführer, Schatzmeister, Räte und Hofleute, die fürstlichen Vasallen und Prinzen. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist, erlangt er dann was? Seine Umgebung zerwirft sich nicht, ohne Zerwürfnis bleiben sie um ihn geschart, die Mönche und Nonnen, Anhänger und Anhängerinnen, die Götter und Menschen, Riesen, Schlangengeister und Himmelsboten. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, barsche Worte verworfen, von barschen Worten sich ferngehalten hatte, Worte wählend, die frei von Schimpf sind, dem Ohre wohltun, liebreich klingen zum Herzen dringen, höflich, viele erfreuend, viele erhebend, eine derartige Rede zu führen pflegte: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann diese zwei Merkmale eines großen Mannes empfangen, daß seine Zunge gewaltig ist, und der Klang seiner Stimme heilig, ein Ton wie Waldvogelsang. Mit diesen Merkmalen begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Ergreifend ist seine Rede, ergriffen werden von seinem Worte die Priester und Hausväter, städtische sowie ländische, die zahlreichen Großwürdenträger, Heerführer, Schatzmeister, Räte und Hofleute, die fürstlichen Vasallen und Prinzen. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist, erlangt er dann was? Ergreifend ist seine Rede, ergriffen werden von seinem Worte die Mönche und Nonnen, Anhänger und Anhängerinnen, die Götter und Menschen, Riesen, Schlangengeister und Himmelsboten. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, Plappern und Plaudern verworfen, von Plappern und Plaudern sich ferngehalten hatte, und er wohl darauf achtete wann zu reden und wie zu reden sei, wahr zu reden, echt zu reden, recht zu reden, schicklich zu reden, und seine Worte reich an Inhalt waren, gelegentlich mit Gleichnissen geschmückt, klar und bestimmt, ihrem Gegenstande angemessen: weil er solch ein wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann dieses Merkmal eines großen Mannes empfangen, daß er ein Löwenkinn hat. Mit diesem Merkmal begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Unzerkriegbar geworden ist er für jeden menschlichen Feind oder Nebenbuhler. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist, erlangt er dann was? Unzerkriegbar geworden ist er so inneren wie äußeren Feinden und Nebenbuhlern, so der Gier wie dem Haß und der Irre, so Asketen wie Priestern, so Gott wie Teufel oder Brahma und jedwedem in der Welt. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, einen unrechten Lebenserwerb abgelehnt, durch rechten Erwerb das Leben sich erhalten hatte, ohne falsches Maß und Gewicht anzuwenden, fern von den schiefen Wegen der Bestechung, Täuschung, Niedertracht, von Raufereien, Schlägereien, Händeln, zum Rauben, Plündern und Zwingen nicht zu verleiten war: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann diese zwei Merkmale eines großen Mannes empfangen, daß er gleichmäßige Zähne hat und ein glänzend weißes Gebiß. Mit diesen Merkmalen begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Sauber ist seine Umgebung, sauber sein Leutekreis, die Priester und Hausväter, städtische sowie ländische, die zahlreichen Großwürdenträger, Heerführer, Schatzmeister, Räte und Hofleute, die fürstlichen Vasallen und Prinzen. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht, wird er heilig werden, vollkommen auferwacht, der Welt den Schleier hinwegnehmen. Ein Erwachter geworden erlangt er nun was? Sauber ist seine Umgebung, sauber sein Leutekreis, die Mönche und Nonnen, Anhänger und Anhängerinnen, die Götter und Menschen, Riesen, Schlangengeister und Himmelsboten. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
Fußnoten:
(*47) Der Wonnehain, oder Wonnige Wald der Götter, nandavanam, nandanam vanam, ist in der Welt der Dreiunddreißig gelegen. Er wird auch Garten der weißen Lotusblüte genannt, Ekapundarīkam uyyānam. Die Götter der Dreiunddreißig und ihr Oberherr Sakko pflegen dort zusammenzukommen um einer fünfhundertstimmigen Himmelsmusik als höchstem Genusse zu lauschen. Dieser Umstand ist auch der Smrti wohlbekannt: im Mahābhāratam heißt der Ort divyam vanam divyagītavināditam, himmlischer Hain, wo himmlische Sangesweisen ertönen, sakrasya dayitām purīm, Sakkos geliebte Stätte, z.B. im Indralokāgamanam II 7.
(*48) Wie dem Zorne beizukommen sei, das wird in einer recht eigenartigen Parabel im Samyuttakanikāyo verdeutlicht, gegen Ende des ersten Bandes.
Es war einmal ein gewisser Dämon, häßlich, von kleiner Gestalt: der hatte auf dem Throne Sakkos, des Götterherrn, Platz genommen. Da sind denn die Götter der Dreiunddreißig ärgerlich, unwillig, ungehalten geworden «Unglaublich ist es, unerhört ist es! Dieser häßliche, winzige Geist hat auf dem Throne Sakkos des Götterherrn Platz genommen!» Je mehr und mehr aber die Götter der Dreiunddreißig ärgerlich, unwillig, ungehalten wurden, desto mehr und mehr nahm jener Geist an Schönheit zu, wurde immer ansehnlicher und anmutiger. Da suchten nun die Götter der Dreiunddreißig Sakko den Götterherrn auf, erzählten ihm den Vorgang und sagten: «Das scheint ja, o Würdiger, ein zornfressender Geist zu sein.» Sakko der Götterherr aber ist zu jenem zornfressenden Geiste herangetreten, hat die eine Schulter entblößt, das rechte Knie zu Boden gebeugt, die Hände gegen ihn gefaltet und dreimal sich mit Namen genannt: «Sakko bin ich, o Würdiger, der Götterherr, Sakko bin ich, o Würdiger, der Götterherr, Sakko bin ich, o Würdiger, der Götterherr.» Wie da nun Sakko der Götterherr seinen Namen so nannte, wurde jener Geist immer häßlicher, immer kleiner: immer häßlicher, immer kleiner geworden war er dann plötzlich verschwunden. Alsbald hat nun Sakko der Götterherr auf seinem Throne Platz genommen; und den Göttern der Dreiunddreißig freundlich zuwinkend hat er dazumal diesen Gesang verlauten lassen:
Jener Unhold wächst also durch den Zorn anderer, der seine Nahrung ist, und er schwindet bei Milde, da diese ihm nicht bekommt. Eine verwandte Legende vom Dämon Vepaciti, aus dem Samyuttakanikāyo 2.9, ist zu v.588 der Bruchstücke der Reden mitgeteilt. Vergl. noch das feinsinnige Gegenstück von Asito Devalo, M.93; auch Lieder der Mönche v. 441-446.
(*49) Gern gesehn oder «Gerngesehn », Piyadassano oder Piyadassi, ist ein Ausdruck, den Asoko später als Namen für sich erwählt hat, und den er, ausschließlich, auf allen seinen Edikten, wenn er sich nennt, anwendet: offenbar weil ihm solche Stellen wie eben unsere obige wohlbekannt waren, ja seinem ganzen herrlichen Wirken die Richtung gegeben hatten.
(*50) Wie man Leiden nicht tilgen kann, zeigt ein Gespräch aus dem Samyuttanikāyo 42.3, das Gotamo eines Tages mit einem Hauptmann der Soldaten geführt hat. Der war herangekommen und hatte also gesprochen:
«Ich habe gehört, o Herr, daß die Meister und Altmeister der Soldaten einst gesagt haben: <Wer da als ein Soldat in die Schlacht zieht und kämpft, und er wird geschlagen, hingestreckt, der gelangt bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft der Siegreichen Götter empor>: was sagt nun der Erhabene dazu?» - «Genug, Hauptmann, lass' es gut sein, frage mich das nicht», erwidert Gotamo. Jener Hauptmann aber läßt sich nicht abweisen und stellt ein zweites und ein drittes Mal die Frage, bis ihm der Meister endlich antwortet: «Wohlan denn, Hauptmann, du gibst mir nicht nach, wenn ich sage: genug, Hauptmann, lass' es gut sein, frage mich das nicht; so will ich dir nun Rede stehn. Wer da, Hauptmann, als ein Soldat in die Schlacht zieht und kämpft, der hat eben schon eine verworrene Gesinnung, ist abseit geraten, abseit geglitten: <Diese Leute müssen geschlagen werden, müssen umgebracht werden, sie sollen zerstört und vertilgt werden, sie dürfen nicht mehr dasein!> Während er nun so loszieht und kämpft, wird er geschlagen, hingestreckt; und bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, wird er der Siegreichen Hölle, wie man sagt, anheimfallen. Wenn er aber etwa die Ansicht hat: <Wer da als ein Soldat in die Schlacht zieht und kämpft, und er wird geschlagen, hingestreckt, der gelangt bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft der Siegreichen Götter empor>, so ist das seine verkehrte Ansicht. Die verkehrte Ansicht aber, sag' ich da, Hauptmann, läßt den Menschen nach einer von den zwei Fährten hin wandeln: zur Hölle oder zur Tierwelt.» Auf diese Worte ist dann der Hauptmann in Klagen und Tränen ausgebrochen: aber nicht darum, weil er solche Antwort erfahren, sondern weil er früher, wie er sagt, «von den Meistern und Altmeistern der Soldaten lange Zeit hindurch getäuscht, genarrt, geködert worden war.»
(*51) Der tadellose Vortrag mit der leichtbeweglichen freien Zunge. Auch die Texte des Mahāyānam sind hier der alten Spur gefolgt. Sie haben den Ausdruck «Zunge» ganz richtig als «Zungenorgan», jihvendriyam, erkannt.
Daher sagen sie: die Vollendeten seien imstande den gesamten Bereich ihrer Wirksamkeit mit dem Zungenorgan zu überziehen und darin einzuwinden. Die daraus mitgeteilte Stelle über die Macht des Zungenorgans der Vollendeten bezieht sich zugleich auf verwandte Angaben im Pali-Kanon, wie Anguttaranikāyo III.81, wo gesagt wird, daß die Kraft des Wortes eines vollkommen Erwachten sich über tausendmillionen tausend große Weltsysteme samt all ihren Himmeln erstreckt; während nämlich ein großer Brahma «nur» tausend große Weltsysteme durchdringen kann.
Das Mahāyānam nun also hat dort wieder einmal, wie man sieht, die altmythischen Ansichten mitbewahrt. Um so kläglicher ist was Buddhaghoso oder seinesgleichen als Kommentator ein paar Jahrhunderte später als Glosse hinzugetan hat; lehrreich insofern es zeigt, daß er da nicht die mindeste Rücksicht, keinerlei Aufmerksamkeit gehabt hat auf die Äußerungen der von ihm weitererklärten Texte, geschweige auf die vorangehende, oft dazugehörige vedische Kunde: von all dem hatte er überhaupt keine Ahnung, er war ganz auf seine eigene, ach so entsetzlich plumpe Improvisation angewiesen, und so erfindet er denn lustig drauflos, als ein Faselhans. Er sagt, die Zunge des Meisters sei so gewaltig groß gewesen, daß sie, herausgestreckt, beide Ohrmuscheln erreichen und bestreichen konnte, auch beide Nasenflügel, ja sogar den ganzen Umkreis der Stirne bedecken konnte.
Dieses Impromptu unseres Scholiasten ist aber noch bescheiden im Vergleich zu dem, was später daraus wurde, wo es, im Laufe der Zeit auf dem Missionswege nach China gelangt, dort in der bekannten Manier der immer weiteren Übertreibung fabelhaft überboten worden ist. Denn die chinesische Übersetzung und Bearbeitung des Sukhavatīvyūhasūtram, das im ganzen fernen Osten höchstberühmte O-mi-to-king, gibt nicht mehr den bildlichen Ausdruck sondern die Versicherung, im sechsmal wiederholten Abgesang, daß in allen Weltgegenden von den Buddhas, deren Anzahl unermeßlich ist wie die Masse der Sandkörner am Gestade des Ganges, ein jeder in seiner Weltregion die rechte Lehre entwickelt und darlegt: dabei aber streckt er eine breite und lange Zunge hervor, die jene tausendmillionen tausend großen Weltsysteme, also tausendmillionen Milchstraßen, vollkommen bedeckt, nach der Übersetzung von YMAIZUMI und YAMATA in den Annales du Musée Guimet, tome II p.42.
(*52) Der leitende Gedanke der Darstellung will zum Verständnisse führen, warum unermeßlich viele Verkörperungen notwendig waren, bis in der letzten Geburt alle Eigenschaften eines Vollendeten reif geworden, erworben waren, ein vollkommen erwachter Meister erscheinen konnte. Dieser Gedanke ist hier nach sittlicher Gesetzmäßigkeit entwickelt, ohne Ausschmückung vorgetragen, als schlichte Tatsache gegeben, gleichsam als Kern und Keim zum nachmaligen Legendenwalde gelegt. Daraus folgt, daß die üppig aufgewucherte Geschichte von den Vorgeburten, das Jātakam, erst in späteren Zeiten erwachsen sein kann. Da nun der Bestand des Jātakam mit seinem fruchtbaren Dickicht von Sagen, Fabeln, Märchen, Schwänken und Schnurren auf den Reliefskulpturen am Kuppelmal von Barāhat für das 3.-2. Jahrhundert nach Gotamo sicher erwiesen ist, wird unser obiges Stück, einer weit früheren Überlieferung entsprechend, um mindestens hundert Jahre zurückweichen, in eine Zeit und in Kreise, denen es noch recht ferne lag die Sagen und Sprüche der ungeheuer reichhaltigen Volksdichtung dem Kanon mit als Belehrung einzuverleiben. Dies mag zu Ausgang des 2. Jahrhunderts geschehn sein, da ja eben schon in Barāhat die Massen von konkreten vorgebürtigen Schilderungen, wie OLDENBERG treffend bemerkt, sich «nicht auf unbestimmt flottierende Erzählungen bezogen, sondern auf fixierte Texte», Nachrichten der Göttinger Ges. der Wiss. 1912 Heft 2 S.202. So bedeutend, zuweilen sogar einzig herrlich dieser Legendenschatz gewiß ist, und so witzig man es auch verstanden hat das oft uralte Sagengut in passende Verbindung mit dem Meisterwort zu bringen: im Orden Gotamos war für dergleichen Dinge kein Raum übrig. Denn da heißt es: «Nicht soll der Mönch Erzähler sein», Bruchstücke der Reden v. 930. Dieser Vorwurf trifft unser Stück noch nicht. Es ist, wie man sagen könnte, das Jātakam an sich, das zugehörige, echte: die Geschichte, die Rechenschaft von der Erwerbung der Merkmale des Meisters. Der ist nun zu einem Buddho, Erwachten, geworden: überstanden ist die ungeheure Arbeit, hinter ihm, das Werk ist vollbracht.